Signale

An der Börse kommen die Steine ins Rollen. Unsicherheit kommt auf und lässt das Fundament der Rallye wackeln. Der Krieg in der Ukraine ist bekannt, der Krieg in Israel ebenfalls. Seit gestern Abend kommt auch der Krieg im Iran hinzu. Die geopolitischen Risiken weiten sich aus. Hinzu kommen die Risiken aus der bevorstehenden Berichtsaison. Der DAX wird diese Veränderung des Sentiments nicht unbeschadet überstehen. Anleger werden sich von ihren Aktien trennen wollen.

Am Aktienmarkt haben die Anleger viel zu lange die Wahrheit ignoriert. Zum Beispiel, dass es keinen Grund für Leitzinssenkungen in den USA gibt, weil die US-Wirtschaft stark ist. So zeigen es die Konjunkturdaten. Dennoch wurden über Monate die Indizes weit auf Rekordstände getrieben, weil man dennoch auf Zinssenkungen gehofft hat. Das war ein schwerer Fehler. In der letzten Woche wurden zudem höhere US-Inflationszahlen gemeldet, was die lang erhofften Zinssenkungshoffnungen in den September verschoben hat. Ursprünglich rechnete der Markt schon im März dieses Jahres mit einer Leitzinssenkung der US-Notenbank FED. Die Wünsche der Anleger verpuffen still und leise.

DAX, Tageschart, Stand: 17.930 Punkten

Die Ausgangslange an den Börsen spricht für sinkende Kurse. Die (Aktien) Bewertungen, die den Unternehmen zugestanden werden, sind jenseits von Gut und Böse. In den letzten Monaten ging es auch nicht mehr um eine fundierte Wertpapieranlage, sondern um die Spekulation auf schnelle Kursgewinne. Plötzlich stand der DAX über 18.000 Punkte und niemand wusste warum.

In den Beiträgen „DAX-Ausblick: Zu viel Party an der Börse“ und „DAX: Verkäufer zeigen sich“ wurde auf das aufkommende Rückschlags-Potenzial hingewiesen. Doch wie das so in einer Euphorie-Phase ist, Anleger wollten nichts von Risiken hören. Jetzt müssen sie um die Wette verkaufen, wenn sie ihre Gewinne realisieren wollen.

Außer des geopolitischen Risikos kommt die Unsicherheit über die beginnende Berichtssaison auf. Am Freitag meldeten drei US-Großbanken ihre Ergebnisse und diese fielen enttäuschend aus. Dieses Muster sollte sich in den kommenden Wochen fortsetzen. Trotz noch passabler Gewinnsituation wird es keinen Raum für weiter steigende Kurse geben. Nach oben ist die Luft raus. Aber nach Süden hat sich eine beachtliche Fallhöhe aufgebaut. Enttäuschungen über die Quartalszahlen werden die Anleger zum Aktienverkauf veranlassen.

Der DAX sollte zu Wochenbeginn sofort unter Druck geraten. Der Angriff des Iran auf Israel wird in den Kursen verarbeitet werden. Dabei ist mit dem Bruch der Aufwärtstrendlinie bei 17.880 zu rechnen (orange Linie). Damit trübt sich das Chartbild des DAX weiter ein, was die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern erhöhen sollte. Ein Abverkauf am Montag sollte dann das erste Kursziel bei 17.650 Punkten erreichen, wie in der Analyse „DAX-Ausblick: Rallye bekommt Risse“ kommuniziert wurde.

Wie das bei einem Kurseinbruch so ist, zuerst wollen die Anleger an eine Kaufchance glauben und interpretieren die gesunkenen Preise als Einstiegsgelegenheit. Das Schlagwort „Korrekturende“ wird schnell die Runde machen. Die Hoffnung an der Börse stirbt bekanntlich zuletzt. Daher gilt: solange der Preisbereich bei 17.650 Punkten verteidigt werden kann, ist mit einer Gegenbewegung zu rechnen, die schon bei 17.930 Punkten auf Widerstand trifft. Kann der Index diese Unterstützungslinie bei 17.650 Punkte nicht halten, dann fallen steigende Kurse aus.

Short Signal ID 3710

Durch die zunehmende Markt-Unsicherheit (politische und wirtschaftliche) wird es zu einer Kaufzurückhaltung neuer Investoren kommen. Ohne neue Käufer steigen die Kurse nicht. Anleger, die Gewinne erwirtschaftet haben, werden diese realisieren wollen. Steigende Kurse sollten es in solch einem Umfeld schwer haben. Der DAX sollte ab jetzt unterhalb von 18.040 Punkten verbleiben.  Anleger sollten, entgegen der letzten Monate, nun vermehrt mit Verkaufsdruck rechnen. Diese Trendumkehr, und die damit einhergehenden Kursverluste, sollte den DAX dann zu einem zweiten Kursziel bei 17.040 Punkten führen.

Was in der Vergangenheit kaum vorstellbar war, nämlich dass die Anleger zu zweifeln beginnen und ihre Haltung zum Aktienmarkt hinterfragen ist nun eingetreten. Unsicherheit hat die Börsen befallen. Die Folgen sind vermehrt verkaufswillige Markteilnehmer, eine erhöhte Volatilität und nachgebende Kurse.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.: Trading-Gewinne: So funktioniert das Signal-Trading (mehr erfahren)

 

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