Der Aktienmarkt ist unter Druck. Seit Tagen kommen die Käufer kaum zum Zug. Jeder ihrer Versuche, den Markt nach Norden zu führen, wird mit starken Verkäufen gekontert. Letztendlich sinkt der DAX und das versetzt die Anleger in Sorge. Diese sind gefangen zwischen Italienkrise und Brexit-Chaos. Und obwohl das Bild am Aktienmarkt so trüb ist, und fallende Kurse erste Wahl sein sollten, ist da noch eine Komponente, auf die die Anleger in der kommenden Woche achten sollten.
Der DAX ist fest in der Hand der Verkäufer. Jede Form einer Aufwärtsbewegung wird im Keim erstickt und die Kurse wieder in den Keller geschickt. Im aktuellen Umfeld ist die Zurückhaltung der Käufer verständlich. Italien ist ein Unsicherheitsfaktor, welcher die Anleger auch in der kommenden Woche beschäftigen wird. Die italienische Regierung stellt sich stur und nun wird sich zeigen müssen, welche Handlungsmöglichkeit die EU-Kommission hat. Über den Brexit wurde viel geschrieben. Über das Für und Wider auch. Doch Handfestes gibt es bisher nicht und das ist ein weiter Unsicherheitsfaktor, über den die Marktteilnehmer nicht erfreut sind. Fundamental ist die Lage trüb, doch manchmal hält das die Kurse von einem Zwischenanstieg nicht ab.
DAX, Tageschart, Stand 11.341 Punkte
Trotz der negativen Aussichten signalisieren die letzen beiden Tageskerzen ein anderes Bild. Sie zeigen deutliche Lunten. Das ist ein Zeichen, dass auf dem Niveau 11.250 / 11.300 Punkte Kaufbereitschaft vorhanden ist. Der DAX wurde demnach von seinem Tagestief wieder zurückgedrängt. Diesen Käuferwillen sollte unbedingt Beachtung geschenkt werden.
In der letzten Woche wurde eine Alterative zur Hauptroute nach Süden vorgestellt. In dem Artikel „DAX: Plan B beachten!“ wurde aufgezeigt, dass sich die derzeitigen Kursbewegungen auch in ein Flaggenmuster einfügen lassen. Der Kursverlauf der abgelaufenen Woche passt in den hellblauen Bereich, wie das obige Chartbild zeigt. Der Index bewegt sich dabei recht volatil in beide Richtungen. Eine Besonderheit jedoch ist, dass der Index nicht nach unten durchgereicht wird. Obwohl die Aussichten trüb sind und obwohl die Verkäufer sich ständig zeigen, erzeugen sie nicht ausreichend Druck, um den DAX in tiefere Zonen zu schicken. Unter normalen (normal ist an der Börse relativ) Umständen müsste der Index deutlich tiefer notieren.
Dieser beschriebene Umstand lässt folgende Schlussfolgerung zu: der Markt will noch einmal eine Aufwärtsbewegung einstreuen. Diese hätte ein erstes Potenzial bis 11.730 Punkte. Sollte der Anstieg idealtypisch für die aktuelle Formation verlaufen, dann sogar bis 11.850 / 11.880 Punkte. Erst dann würden die Verkäufer wieder das Zepter übernehmen und den Index nach Süden schicken.
Es ist nun so, dass die zu Beginn des Artikels beschriebenen Probleme auf dem Markt lasten, d. h., in jeder Stunde kann eine Meldung den Index in die eine oder andere Richtung lenken. Daher ist es jetzt wichtig, sich an Kursmarken zu halten, die dann eine Orientierung geben. Auf der Unterseite ist dieser Bereich mit 11.200 Punkten anzugeben. Notiert der DAX unterhalb dieser Zone, dann entfällt der Ausflug auf der Oberseite und der Index steuert direkt auf 11.060 Punkte und später die 10.800 Punkte an.
Kann der Index 11.420 Punkte überwinden (Austritt aus dem hellblauen Kanal) und dann auch noch 11.500 Punkte überspringen, dann ist er bereits dabei, die beschriebene Aufwärtsbewegung abzuspulen. Im Idealfall fällt der Index in der kommenden Woche nicht mehr unter 11.300 Punkte. Dies wäre dem Drängen der Käufer geschuldet, die sich in den Markt einkaufen wollen, um von der beschriebenen Aufwärtsbewegung zu profitieren. Anleger sollten sich an den genannten Schlüsselmarken orientieren, um vom Marktverlauf nicht überrascht zu werden.
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Ihr
start-trading Team