Die Zuversicht kommt an die Börsen zurück. Investoren beeilen sich, wieder in den Markt zu kommen. Manch einer möchte nicht zu spät sein, wenn die Kurse wieder nach Norden durchstarten. Diese Hoffnung wird durch abnehmende Infektionszahlen und eine Lockerung der Beschränkungen im Rahmen der Coronakrise geweckt. Doch der Aktienmarkt ist nicht aus dem Schneider und wird sich bald gegen wütende Verkäufer behaupten müssen.
Zum Abschluss der vergangenen Woche wurde die Stimmung der Anleger durch die Meldung angeregt, dass die US-Firma Gilead Sciences angeblich ein Gegenmittel gegen das Coronavirus Covid-19 gefunden zu haben scheint. Für die Marktteilnehmer klang diese Nachricht so, als sei dieses Mittel schon fix und fertig und würde damit auch die Sorgen rund um die Coronakrise in Luft auflösen lassen. Doch diese Reaktion ist viel zu verfrüht. Es handelt sich nur um positive Testergebnisse im Rahmen einer Studie, die erst verdichtet, analysiert und dann weiterentwickelt werden müssen. Die Reaktion der Käufer ist damit voreilig. Dennoch an der Börse wird niemand aufgehalten, der Wertpapiere kaufen möchte.
DAX, Tageschart, Stand 10.625 Punkte
Auch wenn die leichten Kurszuwächse der letzten Tage manch einen Anleger zu verfrühtem Optimismus bewegen, zeigt das obige Chartbild, dass technisch betrachtet kaum etwas gewonnen ist. Der DAX müht sich noch immer im Bereich bei 10.700 Punkten und damit unterhalb einer wichtigen Widerstandszone.
In der neuen Woche geht es um den hellblauen Kursbereich, dessen Begrenzungen bei 10.800 – 11.000 Punkten liegen. Diese Zone gilt als Zielkorridor einer Aufwärtskorrektur. Die 50%-Retracement-Marke des Fibonaccilevels verläuft ebenfalls bei 11.002 Punkten, sodass spätestens an dieser Stelle mit Aufkommen der Verkäufer im Markt gerechnet werden muss. Diese lauern seit Tagen auf ihre Chance. Schon der Preisbereich bei 10.800 Punkten könnte sich als hemmend herausstellen.
Die Tageskerze vom Freitag zeigt bereits eine Gegenwehr der Verkäufer, die den DAX nach seinem Hoch bei 10.756 Punkten wieder drücken konnten. Diese Kerze weist einen langen Docht aus, der diese Marktreaktion verdeutlicht. Es gilt, dass solange der DAX unterhalb von 11.000 Punkten verbleibt, eine neue Abwärtswelle einsetzen sollte. Diese hat als erstes Ziel die Marke bei 10.100 Punkten im Fokus. Die entsprechenden Richtungsänderungen im DAX kommunizieren wir über den Service Signal-Trading (mehr erfahren).
Im Moment überwiegt die Begeisterung der Anleger, dass sich bald alles zum Guten wenden wird. Je nachdem, aus welcher Ecke der Welt eine noch so kleine positive Meldung zur Coronakrise kommt, wird dies als Kaufgrund für Aktien interpretiert. Die Kurse klettern. Doch dieser Indexanstieg ist immer noch Teil einer Korrektur und daher auf Sand gebaut. Nur ein Sprung über die 11.000 Punkte Marke macht sinkende Kurse unwahrscheinlich. Weder ist das oben angesprochene Gegenmittel entwickelt, noch sind die Firmen auf dem Weg der Normalisierung. In der kommenden Woche, ein kurzer Anstieg zu Wochenbeginn ist möglich, sollten sich die Verkäufer wieder zeigen und Verkaufsdruck erzeugen.
Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Wirtschaftskrise: Kommt jetzt das bedingungslose Grundeinkommen (mehr erfahren)?