Als der DAX noch stark ansteigen konnte, da ließen sich mit Aktien Gewinne erzielen. Der Nasdaq Index stieg sogar noch viel kräftiger. So eine Entwicklung hat Begehrlichkeiten geweckt. Die Börsen erhielten regen Zulauf. Aktien stiegen im Preis und ließen das Depot wertvoller erscheinen. Doch jedes Kursplus muss auch realisiert werden, damit aus einem Buchgewinn ein echter wird. Bisher haben sich die Anleger mit den Verkäufen zurückgehalten, doch das könnte sich in der kommenden Woche ändern.
Die Zeit der Börsenrallyes geht zu Ende. Dieser Wandel deutete sich in den letzen Wochen bereits an, wie in diesem Blog beschrieben wurde. Die Euphorie macht Platz und die Realität kommt wieder zum Vorschein. Plötzlich ist der Kampf gegen Corona wieder akut. Auch der Streit zwischen den Großmächten USA und China schafft es auf die Titelseiten. Nicht alles, was an der Börse glänzt, ist auch wertvoll. So haben viele Aktien eine unglaubliche Performance hinlegen können. Dies führte zu einer Blasenbildung und zu völlig überzogenen Preisen. An der Börse gehört es auch dazu, rechtzeitig den Absprung zu schaffen. Wenn der Anstieg stockt, dann ist es Zeit, um Gewinne mitzunehmen.
DAX, Stundenchart, Stand 13.116 Punkte
Am Aktienmarkt haben die großen Akteure das Sagen und die Kleinen spielen nur mit. Wer diesen Fakt bisher nicht glauben wollte, der kann sich den Kursverlauf der letzten Woche ansehen. Am letzten Freitag war großer Verfallstag, der sogenannte Hexensabbat, an dem Termin- und Optionsgeschäfte ausgelaufen sind. Für den Abrechnungszeitpunkt, am Freitag um 13 Uhr, wurde im Vorfeld ein akzeptabler Abrechnungskurs bei ca. 13.200 Punkten ausgemacht. Dies kann anhand offener Positionen antizipiert werden. Wie durch Zauberhand kämpfte sich der DAX immer wieder an diese Marke zurück und notierte zur Mittagszeit genau in diesem Bereich. In solchen Momenten erkennt der Anleger, wie es um die Kräfteverhältnisse am Markt steht.
Der DAX ist jetzt schon sehr häufig an dem Kursbereich 13.200 – 13.300 Punkten gescheitert abgeprallt (hellgrüner Bereich). Dieser Widerstandsbereich beschäftigt die Käufer, die keine Möglichkeiten sehen, diese Zone zu überwinden. Der Grund für dieses Verhalten lässt sich am obigen Chartbild ablesen. Der DAX ist Anfang September schon einmal stark gefallen, nämlich nachdem er den Preisbereich bei 13.440 Punkten erreicht hat. Es kam in der Folge zu einem Kurssturz (linker hellblauer Kasten). Die aktuelle Anstiegsphase ist demnach einer Korrektur der ersten Abwärtsbewegung zuzuordnen.
In die Korrekturphase hinein verkaufen jetzt die Anleger, die ihre erste Chance zum Verkauf nicht nutzen konnten. Die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer giert nicht mehr nach Aktien. Dies erklärt auch, warum der DAX schon seit Wochen nicht mehr vorankommt. Die Käufer bleiben weg. Folglich müssen sich auch die möglichen Verkäufer Gedanken machen, wie sie mit ihren Positionen umgehen werden. Ein Kursgewinn muss irgendwann realisiert werden und dieser Zeitpunkt könnte jetzt gekommen sein.
Wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt, nähert sich der DAX der steigenden Trendlinie im Bereich bei 13.050 Punkten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dieser Aufwärtstrend in Kürze gebrochen werden. Corona und die kommende US-Wahl werden das Thema am Markt jetzt stärker dominieren. Hier wird sich eine Besonderheit zeigen, mit der häufig Neulinge an der Börse zu kämpfen haben. Noch vor ein paar Wochen schien der Aktienmarkt unkaputtbar. Die Kurse stiegen stark und gefühlt wollte wirklich jeder Aktien erwerben. Doch plötzlich schwindet jede Kraft aus dem Markt. Jetzt haben die Neuen die Aktien und der DAX steigt nicht mehr. Dieser Wandel überrascht immer wieder Privatanleger, die mit der Funktion der Börse nicht vertraut sind (mehr erfahren).
In der neuen Handelswoche sollte der DAX im ersten Rutsch den Kursbereich bei 12.950 Punkten erreichen. Nach einer kurzen Orientierungsphase, in der noch ein verzweifelter Versuch der Käufer unternommen werden kann, den Trendbruch ungeschehen zu machen, kommt es zu einer erneuten Verkaufswelle. Diese lässt den Index in einem Atemzug bis in die Zone bei 12.600 Punkten sinken. Solch ein Kursrückgang wird die Anleger überraschen und für Unsicherheit sorgen, was wiederum die Verkaufsbereitschaft steigern wird. Wir begleiten diese Abwärtsbewegung mit Tradingsignalen (mehr erfahren).
An der Börse steigen die Kurse nicht zu jeder Zeit. Die Einmischung der Zentralbanken hat den Finanzmärkten eine viel zu lange Zeit mehr Energie gegeben, als es normal ist. Jetzt ist die Luft raus. Anleger sollten in der kommenden Zeit mit Bedacht vorgehen und Gewinnmitnahmen einplanen.
Im Verlauf der Woche veröffentlichen wir neue DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. The Trend is your friend (mehr erfahren)