An der Börse wird viel über Zinssenkungen geredet. Diese Woche hat die Europäische Zentralbank EZB ihren Leitzins gesenkt. Nächste Woche ist die US-Notenbank FED an der Reihe. Der DAX hat in Erwartung guter Impulse, nämlich billiges Geld pusht die Aktienkurse, schon mal zugelegt und versprüht bereits wieder Rallye-Stimmung. Ob sich der Wunsch der Anleger nach immer steigenden Kursen erfüllen wird, ist die Frage. Eine große Enttäuschung zur Wochenmitte ist ebenso möglich.
Das volatile Hin und Her am Aktienmarkt ist auch ein Ausdruck der unklaren Gemütslage im Markt. Während Konjunkturdaten schwächeln, einzelne Konzerne schon Gewinnwarnungen und Prognosekürzungen verkünden, steigen die Börsenindizes dennoch an. Zu viele Frage prasseln auf die Anleger nieder, die sich mal für den Kauf oder den Verkauf ihrer Wertpapiere entscheiden. Kommt eine Zinssenkung oder nicht? Wenn der Leitzins gesenkt wird, dann um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte? Ist die FED zu spät, um eine Rezession in den USA abwenden?
DAX, Tageschart, Stand 18.699 Punkte
Auf den erwarteten Zinsschritt der US-Notenbank haben die Marktteilnehmer an den Börsen das ganze Jahr schon gewartet. Sie haben die Daumen gedrückt und die Hoffnung nicht schwinden lassen, dass die FED endlich die Zinswende einläutet. In der kommenden Woche am Mittwoch Abend wird es so weit sein. Die US-Leitzinssenkung ist bereits erwartet und in den Börsenkursen eingepreist worden. Viel mehr wird es darauf ankommen, wie die Anleger reagieren werden.
Der DAX hat in der abgelaufenen Handelswoche seine im August begonnene Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen. Der erfolgreiche Sprung über 18.500 Punkte signalisiert die Absicht der Käufer in Richtung des letzten Allzeithochs zu steigen. Dieser Eindruck steht jedoch unter keinem guten Stern, denn im Tageschart ist die bisherige Korrektur zu wenig. Der DAX hätte das Kursniveau 18.000 / 18.040 Punkte erreichen müssen, sodass sich das Chartbild harmonischer darstellt.
In der neuen Woche sollte der DAX bis zum Donnerstag (erster Handelstag nach der US-Leitzinsentscheidung) auf der Stelle treten. Wer eilig kaufen wollte hat das getan. Diese Gruppe wartet auf neue Käufer. Diese halten sich auf dem aktuellen Kursniveau zurück. Abwarten ist die Devise, bis die Leitzinsentscheidung verkündet ist.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Luft in dem Moment der Bekanntmachung aus den Kursen weichen. Zuerst werden die US-Indizes reagieren. Zu sehr sind die Notierungen im Vorfeld gestiegen, sodass das Muster „buy the rumour, sell the fact“ auftreten wird. Der Markt geht von einer Leitzinssenkung von 0,25 Prozentpunkten aus. Sollte die FED überraschend 0,50 Prozentpunkte senken, dann würde die Nervosität stark zulegen, da dann die FED enorm gegensteuert. Die Schlussfolgerung würde dann laufen, der Konjunktur geht es schlechter als das die Anleger wahrhaben wollten.
Short Signal ID 3809
Nach dem der DAX sich im Bereich von 18.600 – 18.790 Punkten seitwärts bewegt haben sollte, folgt dann ein Abverkauf. Dieser sollte die Unterstützungslinie bei 18.500 Punkten schnell durchbrechen und dann Kurs auf das Korrekturziel bei 18.040 Punkten nehmen. Ein Tagesschluss über 18.790 Punkten würde sinkende Kurse zunächst unwahrscheinlich werden lassen.
Der Markt blendet Risiken weiterhin aus. Ein niedriges Zinsniveau ist nur dann ein Grund zum Feiern, wenn eine Rezession ausbleibt. In dem Fall ist es eine Form des Öl ins Feuer Gießens. Die Aktienkurse werden befeuert. Doch wenn die Konjunktur nicht mitspielt, die Wirtschaft den Rückwärtsgang einlegt, bei der Unternehmen und Verbraucher sich zurückhalten, dann sind die Verluste der Unternehmen größer als der Vorteil, der sich durch niedrige Zinsen ergibt.
Die US-Leitzinssenkung kommt. Unabhängig wie sie ausfallen wird, das Enttäuschungspotenzial steht im Raum. Anleger sollten sich dem Gegenwind aus der Wirtschat bewusst werden. Je früher, umso besser für das Depot. Als Folge der US-Leitzinssenkung sollten Aktien nachgeben, während Gold und Bitcoin (Kryptomarkt im Allgemeinen) ansteigen können. Eine spannende Handelswoche steht bevor.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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