Es kann nicht sein, was nicht sein darf. So kann man das Verhalten der Marktteilnehmer an den Börsen betiteln. Trotz immenser Risiken wollen sie nicht von ihren Aktien lassen, da sie weiter auf steigende Kurse hoffen. Dabei ist der Ausbruch des Coronavirus ein ganz großes, nicht zu übersehendes Zeichen, dass ein scharfer Konjunktureinbruch bevorsteht. Mit dem Kursrückgang am gestrigen Tag scheint sich diese Einsicht bei den ersten Anlegern zu manifestieren.
Immer mehr Menschen sind infiziert. Immer mehr Städte müssen abgeriegelt werden. Millionen von Menschen fallen als Konsumenten aus. Sie können auch nicht arbeiten und die Produkte für die westlichen Unternehmen herstellen. Keiner stellt mehr IPhones her, keiner will mehr deutsche Autos kaufen. Alle haben ganz andere Sorgen. Und inmitten dieser äußerst gefährlichen Lage stehen die Investoren und tun so, als würde sie die Virus-Epidemie nichts angehen. Es ist wie bei Kleinkindern, die sich die Augen zuhalten, wenn sie etwas ausblenden wollen.
DAX, Tageschart, Stand 13.589 Punkte
Sah es die letzten Tage so aus, als würde der Sprung über die Marke bei 13.800 Punkten kurz bevorstehen, so wurden die Marktteilnehmer gestern Nachmittag überrascht. Mit einer starken Verkaufswelle verlor der Index 140 Punkte und schloss auf dem Tagestief. Die Käufer befinden sich auf der Flucht, so die Interpretation dieser Marktreaktion.
An der Börse geht es vornehmlich darum, Kursgewinne zu erzielen. Daher ist es verständlich, dass zunächst kaum ein Anleger aus dem Markt herauswollte. Trotz der Risiken rund um die Virusausbreitung in Asien, die Anleger wollten also nicht von ihren Aktien lassen. Es verkauften wenige, doch gleichzeitig kauften auch wenige. Wenn es jedoch nicht mehr Käufer gibt, dann steigen die Kurse nicht. Daher kam es die letzten Tage zu einem Stillstand im Preisbereich bei 13.790 Punkten und eine Widerstandszone bildete sich heraus.
Alle wollten weiter steigende Notierungen sehen, wollten an das Gute glauben und natürlich Profite erzielen. Das geht solange gut, solange es andere Anleger gibt, die für Aktien hohe Preise bezahlen wollen. Jetzt ist es so, dass ein erfolgreicher Anleger seine Aktien auch verkaufen muss, damit er seine Gewinne realisieren kann, erst dann sind sie auch eingetütet.
Gestern Nachmittag überwog dann die Überzeugung, dass der DAX keine Kraft haben wird, diesen Widerstandsbereich zu überwinden. Da sich die Käufer besonders zurückhielten, kam es plötzlich zu einem Überangebot an Wertpapieren, das die Preise stark sinken ließ. Mit dem gestrigen Kursrutsch trübt sich das Chartbild ein. Der DAX ist an dem Preisbereich bei 13.790 Punkten gescheitert. Er hat auch den Preisbereich bei 13.720 Punkten (blaue obere Linie) unterschritten. Damit ist der Index zurück unter eine wichtige Trendlinie gerutscht.
Solange der DAX jetzt unterhalb der blauen oberen Linie verbleibt, werden sich immer mehr Anleger aus ihren Positionen verabschieden. Das nächste Ziel lautet 13.600 Punkte. Hier entscheidet sich die weitere Richtung, besonders mit Blick auf den Tages- und Wochenchart. Es führt kein Weg daran vorbei, dass sich der Ausbruch des Coronavirus in den Bilanzen der Unternehmen auswirken wird. Je früher die Anleger dies verinnerlichen, umso besser. Naheliegend ist deshalb, dass diese Erkenntnis in immer mehr Köpfen reift und Aktien verkauft werden. Der DAX sollte demnach den Preisbereich bei 13.600 Punkten unterschreiten und die weiteren Ziele bei 13.420 Punkten und später auch 13.150 Punkten ansteuern. Profitieren Sie von diesen Tradingsignalen (mehr erfahren).
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Ihr
start-trading Team
P.S. Die Finanzkrise war nie überwunden, weil Geld nicht die Lösung ist (mehr erfahren)