An den Börsen herrscht Unruhe, nachdem der DAX zwar ein Rekordhoch markieren konnte, dieses jedoch heftig abverkauft wird. Das neue Allzeithoch war eine Falle, wie sich jetzt zeigt. Mit viel Energie überbot der Deutsche Aktienindex sein altes Hoch, um nach einem kurzen Feiermoment (und neuen Käufern), stark nachzugeben. Dieser begonnene Abverkauf kann auch als Beginn einer Korrektur gewertet werden. Nachgebende Notierungen haben mehrere Ziele im Fokus.
Als wäre alles orchestriert, häufen sich mit nachgebenden Kursen auch die schlechten Nachrichten. Die Halbleiterindustrie meldet sehr schwache Branchenkennzahlen. Der Automobilhersteller VW spricht von Entlassungen und Werksschließungen. Das Warnsignal von VW lässt sich auch auf die anderen deutschen Automobilhersteller übertragen. Die Lage ist desolat. Wer rechtzeitig seine Aktien verkauft hat, der fühlt sich nun besser. Die Konjunktur weltweit, und ganz besonders in Deutschland, steht vor einer Abkühlung. Dies wird Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben.
DAX, Tageschart, Stand 18.613 Punkte
Der Ausbruch über das vorherige Allzeithoch bei 18.892 Punkten war eine Falle. Schon der Weg dorthin verlief außergewöhnlich, der DAX stieg wie am Strich. All diejenigen, die zuvor sicherheitshalber ausgestiegen waren, wurden sich eines (scheinbaren) Fehlers bewusst. So, als wollte der DAX wieder an seine Rallye anknüpfen, ging es eilig bergauf. Private und Institutionelle Anleger wollen nicht zu spät kommen und beeilten sich Wertpapiere zu jedem Preis zu erwerben. Das Ergebnis war ein DAX-Anstieg von fast 2.000 Punkten innerhalb von nur 4 Wochen. Verrückt!
Dabei sind alle Gründe, die zu dem ersten Abverkauf Anfang August geführt haben, immer noch dieselben und weiter gültig. Unter anderem ist das Rezessionsrisiko offensichtlich, was auch mit der VW-Nachricht in dieser Woche unterstrichen wird. Dabei ist die konjunkturelle Abkühlung nicht nur auf Deutschland beschränkt.
In der Analyse „DAX: Börse mit extremer Übertreibung“ hieß es:
Ein Szenario, welches sich aus der Vergangenheit ableiten lässt, ist ein kurzes neues Allzeithoch, ein DAX-Punkt über die letzte Höchstmarke von 18.892 Punkte reicht aus, welches dann stark abverkauft wird.
In die Euphorie eines neues Rekordhochs folgten große Aktienverkäufe. Der DAX gab in einem Atemzug knapp 400 Punkte ab. Dieser starke Kursrückgang deutet auf einen Trendwechsel hin und lässt einen Beginn einer Korrekturphase schlussfolgern.
Der DAX beginnt den heutigen Tag im Minus. Der Index kann den Unterstützungsbereich bei 18.500 Punkten verteidigen und steigt zunächst zögerlich. Dieser Anstieg steht jetzt bereits unter keinem guten Stern, denn da nun das Szenario (neues Allzeithoch war eine Falle) offensichtlich ist, wird eine neue Verkaufswelle schon bald wieder einsetzen.
Steigende Kurse haben ein Ziel bei 18.740 Punkten oder 18.790 Punkten. Der DAX muss dieses Rücklauf-Potenzial jedoch nicht ganz ausnutzen. Es wird darauf ankommen, wann die Verkäufer wieder ins Rampenlicht treten werden. Das erste Kursziel, aus dieser Wochenendanalyse, lautet 18.500 Punkte.
Diese horizontale Unterstützungslinie sollte nicht lange Halt bieten können. Wie eine Lawine werden die schlechten Nachrichten (und Konjunkturdaten) immer offensichtlicher, sodass mit weiter nachgebenden Kursen gerechnet werden muss. Das zweite Kursziel lautet 18.040 Punkte. Es wird aktiviert, sobald der DAX unter 18.490 Punkte rutscht.
An der Börse dreht sich die Stimmung rasend schnell. Plötzlich ist von KI-Rallye und US-Leitzinssenkungen keine Rede mehr. Anleger versuchen eilig Gewinne zu sichern, bevor die Kurse noch weiter nachgeben. Manch ein Marktteilnehmer, unterstützt durch die Medien, versucht sich die Lage mit der Saisonalität schönzureden (September gilt allgemeinhin als schwacher Börsenmonat). Für das bestehende Rezessionsrisiko kann der Monat September nichts. Anleger mit bestehenden Aktienpositionen haben die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen bekommen. Neue Aktienkäufer haben das Nachsehen, da ihre Positionen sofort ins Minus gerutscht sind. Die Börse bleibt riskant.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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