So schnell kann sich die Stimmung an der Börse drehen. Anleger sind in Unruhe, der DAX im Sinkflug. Das Allzeithoch des Index ist keine drei Wochen her, doch die Blicke richten sich jetzt nach Süden, besonders aus Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten. Dabei interessiert sich die Börse nur scheinbar für Konflikte. Viel wichtiger sind die Quartalszahlen, die die Anleger nicht mehr euphorisieren. Und wo keine Hoffnung auf Kurssteigerungen sind, da steigen die Preise nicht.
Heute Nacht wurde der Iran durch Israel beschossen, als Antwort auf dem Angriff der Iraner vor ein paar Tagen. Nun hat jede Seite ihre Munition verschossen und könnte womöglich gesichtswahrend abwarten. Es kommt drauf an, wie der Finanzmarkt diese Lage bewerten wird. In dem Artikel „DAX-Ausblick: Unsicherheit hat Folgen“ wurde auf die Verkaufsbereitschaft der Anleger hingewiesen, solange die Konfliktsituation andauert. Denn in der Not ist der Gewinn dem Anleger am wichtigsten. Sein Gedankengang: Im Zweifel lieber das Geld auf dem Konto und den Gewinn realisiert als morgens unsicher auf dem Bildschirm blicken, ob die Kurse nachgegeben haben.
DAX, 4-Stundenchart, Stand 17.662 Punkte
In vielen Zeitebenen gibt der DAX klar nach. Anleger sehen zunehmend ihre Hoffnungen schwinden. Eine lange Zeit stiegen die Aktienkurse an der Börse, ohne dass der Wertpapierbesitzer groß nachdenken musste. In einer Rallyephase ist es einfacher Kursgewinne zu erzielen. Ganze Generationen haben noch nie sinkende Kurse an der Börse erlebt, weshalb die Kaufabsicht häufig stärker war als der Verkaufswille.
Diese Grundstimmung verändert sich gerade mit dem Blick auf die Realitäten. Die Konfliktsituation rund um Israel ist dabei nur ein Katalysator, aber nicht der wahre Grund, warum Anleger ihre Aktien verkaufen. Viel offensichtlicher wird, dass es keine Hoffnung auf Kursgewinne mehr gibt.
Die Unternehmen haben Schwierigkeiten die hohen (Börsen)Erwartungen zu erfüllen. Der Ausblick enttäuscht häufig bei den aktuellen Quartalszahlen. Zudem werden vermutlich die Leitzinsen in den USA in diesem Jahr nicht, oder nur minimal, gesenkt werden, was ebenfalls Enttäuschungspotenzial mit sich bringt.
Das obige Chartbild zeigt im kurzfristigen Zeitfenster einen klaren Abwärtstrend. Daran ändert ein steigender DAX zur heutigen Eröffnung nichts. Entscheidend ist nun die Preismarke bei 17.650 Punkten, wie auch im Tageschart (hier). Solange diese Marke verteidigt werden kann, werden die Hoffnungen noch einmal für steigende Kurse sorgen können. Steigende Preise kommen jedoch nicht weit, wie man an dem fallenden Trendkanal erkennen kann. Übergeordnet ist die Preismarke bei 17.650 Punkten auch nur ein Zwischenhalt auf dem Weg nach Süden.
Anleger sollten die vorhandene Verkaufsabsicht am Aktienmarkt erkennen. War noch Anfang April 2024 die Welt an der Börse vor Glückseligkeit nicht zu überbieten, sieht die Welt in wenigen Wochen ganz anders aus. An der Börse ist Abwarten keine Lösung, wie der herbe Kursverfall zeigt.
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Ihr
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