Da hangelt sich der DAX so dahin. Manchmal quält sich der deutsche Leitindex für die nächsten 20 Punkte. Bewegung ist auf dem Börsenparkett nur noch selten zu finden. Nach der rasanten Rallye der letzten Wochen hat es kein Käufer mehr eilig Wertpapiere zu erwerben. Neue Nachrichten gibt es keine und alte Meldungen wollen die Anleger nicht mehr hören. Also geht das Abwarten weiter und damit auch die Langweile im Markt.
Eine interessante Nachricht wird heute aus der Automobilbranche geliefert. Audi tritt auf die Kostenbremse, so wird getitelt. 9.000 Stellen sollen gekürzt werden, während 2.000 Neusteinstellungen im Bereich der Elektromobilität erfolgen sollen. Unterm Strich verlieren also 7.000 Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle. Das Unternehmen Audi reiht sich hier in die Reihe anderer Unternehmen ein, die die wirtschaftliche Schwäche realisieren und handeln müssen. Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage feiern die Medien und die Politik, dass Deutschland haarscharf an einer technischen Rezession vorbeigeschrammt ist. Dies wäre der Fall gewesen, wenn zwei Quartale hintereinander das BIP gesunken wäre. Im großen Bild jedoch bleibt die konjunkturelle Lage trüb, wie auch die aktuelle Nachricht aus der Automobilindustrie untermalt. Dennoch stehen die Indizes nahe den Rekordständen.
DAX, Stundenchart, Stand 13.236 Punkte
Der Blick auf den Stundenchart des DAX zeigt, dass der Index unterhalb einer Widerstandszone, nämlich bei 13.300 Punkten feststeckt. Steigen will der Index nicht, fallen jedoch auch nicht. So bleibt es bei einem mühevollen Verteidigen einer Seitwärtszone. Obwohl die Anleger sinkende Kurse bisher vornehmlich als eine Kaufgelegenheit erachten, hat sich das Blatt im kurzfristigen Bild leicht verändert. Der DAX kommt auf der Oberseite nicht mehr voran, auf der Unterseite häufen sich die tieferen Tiefs. Den Verkäufern gelingt demnach immer wieder ein Teilerfolg. Bisher können die Käufer kontern, die Frage ist nur, wie lange die Kräfte ausreichen werden.
Aktuell läuft eine Korrekturbewegung auf die Verluste, die sich auf der Wegstrecke von 13.375 Punkten bis auf 13.043 Punkte gebildet haben. Die Aufwärtskorrektur läuft noch solange, bis die steigende Trendlinie (grün) aufgegeben wird. Kurse unterhalb von 13.230 Punkten sollten für neuen Abgabedruck sorgen. Dieser wird den Index dann wieder nach Süden schicken und ein erstes Kursziel bei 13.100 Punkten ansteuern. Nach einer kurzen Gegenbewegung, die unterhalb von 13.140 Punkten enden sollte, kommt es zu einer neuen Abwärtsbewegung, die dann ein neues tieferes Tief mit sich bringen wird.
Anleger sollten beachten, dass der Markt derzeit in einer Euphoriephase steckt. Trotz mancher Erkenntnisse aus der technischen Analyse, der Markt macht was er will. Gelegentlich kommt es daher auch zu gegensätzlichen Eindrücken: Im Tageschart sind die Aussichten über dem Kursbereich bei 13.166 Punkten als positiv zu werten. Im Stundenchart, solange der DAX unterhalb von 13.300 Punkten verbleibt, ist die Lage eher negativ, so wie in diesem Artikel vorgestellt wurde. Ein Ausbruch über 13.307 Punkte würde sofort zu einer stärkeren Aufwärtsbewegung und einem Ansteuern des Allzeithochs bei ca. 13.600 Punkten führen.
Anlegern gehen gerade die Themen aus. Es fehlt ein neuer Impuls, der wieder neue Aktienkäufer auf den Plan rufen würde. Ohne eine stimulierende Nachricht könnte sich das Muster der tieferen Tiefs fortsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team