Die Anleger hielten am Freitag Nachmittag die Luft an. Nach Bekanntgabe amerikanischer Arbeitsmarktdaten fiel der DAX wie ein Stein nach Süden. In Hunderterschritten ging es tief bergab. Einmal mehr hat die Börse gezeigt, wie schnell das Gesamtkonstrukt in sich zusammenhallen kann. Der Finanzmarkt steht auf wackligen Beinen und die anderen Anleger verkaufen meist schneller. Was hat die Anleger so erschreckt und zum Verkauf ihrer Aktien gedrängt?
Um zu verstehen, wie die Anleger denken, muss man auch verstehen, was es mit der amerikanischen Notenbank FED auf sich hat. Diese ziert sich seit Monaten, die Leitzinsen zu erhöhen. Sie deutet jedoch immer wieder an, sie würde diesen Schritt bald gehen. Doch immer wenn ein Sitzungstermin beendet ist, passiert wieder nicht. Auch beim letzten Treffen war das so.
Erst kürzlich hat sich die FED wieder zu einer baldigen Zinserhöhung bekannt. Diesmal aber mit Nachdruck. Noch in diesem Jahr soll es angeblich soweit sein, konnte aus den Worten der FED-Chefin Yellen herausgehört werden. Damit waren die Anleger auf einen baldigen Zinsschritt vorbereitet gewesen. Endlich hatte die FED Farbe bekannt und damit den Anlegern eine Orientierung gegeben.
Dann am Nachmittag die herbe Enttäuschung am Arbeitsmarkt. Es wurden deutlich weniger Stellen geschaffen, als man sich das vorgestellt hatte. Zudem wurde auch die letzte bekanntgegebene Zahl nach unten revidiert. In den USA läuft es gar nicht rund, was Wirtschaft und Wachstum angeht.
Verschreckte Anleger rechneten eins und eins zusammen. Bei einer schlechten Wirtschaftslage wird die FED wieder nicht handeln. Eine Zinserhöhung wäre in solch einem Moment Gift für die Wirtschaft. Eine schlecht laufende Konjunktur lädt nicht zum Aktienkauf ein, da Kurspotential und Dividende dahinschmelzen.
Nach dem Motto „if panic, panic first“ verkauften die Anleger ihre Aktien. Das ging so schnell, dass der DAX in 20 Minuten, etwas mehr als 200 Punkte verlor. Das Shortsignal (hier). Erneut konnten die Marktteilnehmer die Wucht des Abverkaufs spüren. Wenn der Aktienmarkt in sich zusammenfällt, dann ist ein Entrinnen für private Anleger kaum möglich.
Anleger erkennen nun die ausweglose Lage, in die sich die amerikanische Zentralbank FED manövriert hat. Wenn es der Wirtschaft schlechtgeht, und darauf deuten die Arbeitsmarktdaten hin, dann müsste die FED die Zinsen senken. Diese sind aber schon bei null.
Zudem schlittert die FED in eine Vertrauenskrise. Der Markt verliert den Glauben, dass man den Worten dieser Institution noch trauen kann. Zudem schwindet die Überzeugung, dass die FED die Lage unter Kontrolle hat. Die FED befindet sich in der Sackgasse.
Da die Börsen ausnahmslos aufgrund der Geldpolitik der Zentralbanken gestiegen sind, werden ohne stimulierende Hilfen, die Kurse deutlich zurückgehen. Manche Anleger haben besonders schnell reagiert und gehandelt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team