Die Anleger an den Börsen sind verängstigt. Kaum jemand weiß, wie er sich im aktuellen Marktumfeld positionieren soll, da die Unsicherheit hoch ist. Auf viele Punkte Kursrückgang folgen wilde Anstiegsphasen, die dann wiederum abverkauft werden. Daher kann sich der DAX bisher nicht vom Preisbereich bei 10.550 Punkten lösen. Zunehmend bleiben die Käufer weg, hinzu kommen Panik und Verkaufsbereitschaft. Es fehlt nicht viel, dann beginnt der nächste Kursrutsch.
Die Ausbreitung des Coronavirus hat die Märkte fest im Griff. Jede Form einer Aufwärtsbewegung wird sofort wieder verkauft. Anleger trauen sich nicht, länger investiert zu bleiben. Das ist auch allzu verständlich, denn mit jeder Stunde gibt es Neuigkeiten, die zumeist negativ für den Aktienmarkt sind. Abgesagte Events, Sportereignis ohne Zuschauer, Fabriken, die geschlossen bleiben, all das lädt nicht zur Aktienspekulation ein. Zudem droht das Aufflammen der Flüchtlingskrise. Außerdem gibt es den Ölpreiskrieg, der ausgebrochen ist. Aktien werden daher verständlicherweise gemieden. Die Schwäche im Markt nutzen zudem große Hedgefonds, die ebenfalls für Verkaufsdruck sorgen.
DAX, Tageschart, Stand 10.501 Punkte
Der DAX hatte nun zwei gute Chancen den Preisbrecher bei 10.800 Punkten wieder zurückzuerobern, doch das ist dem Index aus den zuvorgenannten Gründen nicht gelungen. Ängstliche Anleger, die sich zurückhalten, lassen Nachfrage missen, während nervöse Marktteilnehmer ihre Aktien veräußern. Diese Kombination führt zu sinkenden Kursen.
Auf dem obigen Chartbild ist nun der gelbe Kreis von Bedeutung. Je länger der Index in diesem Bereich verbleibt, umso wahrscheinlicher wird ein Durchrutschen nach Süden sein. Hoffnung haben die Markteilnehmer, dass nun vermehrt Länder staatliche Hilfe ankündigen. Manche Zentralbanken senken die Leitzinsen. Bisher verpuffen vor allem die Zinssenkungen. Anleger haben erkannt, dass dadurch stillstehende Produktionsanlagen nicht zum Laufen kommen. Konsumenten werden keinen Kredit aufnehmen wollen, um in Krisenzeiten einzukaufen. Dennoch werden Politik und Währungshüter nicht müde, stützende Maßnahmen anzukündigen. Bekanntlich ist an der Börse das meiste Psychologie. Wenn die Anlegerstimmung ins Positive gedreht werden kann, dann keimt auch Hoffnung auf und das soll dann Käufer auf den Plan rufen.
Es bleibt in den kommenden Stunden abzuwarten, welche Marktgruppe sich durchsetzen wird. Fällt der DAX unter 10.400 Punkte, dann werden sofort Schweißperlen auf den Gesichtern der Anleger sichtbar werden. Die Nervosität wird stark ansteigen und der Preisbereich bei 10.280 Punkten sofort erreicht werden. Die untere rote Linie ist dann die letzte Chance für die Käufer, einen vierstelligen DAX-Stand zu verhindern. Jede Notierung unterhalb dieser wichtigen Marke wird einen bereits laufenden Kursrutsch bestätigen und verstärken. Anleger werden dann aus dem Markt flüchten und den DAX bis zunächst 9.600 Punkte sinken lassen.
Über all den Ereignissen steht, dass hier eine Aktienblase platzt. Viel zu hoch wurden in der Vergangenheit Aktienkurse und Indizes getrieben, fern von jeder Realität. Daher zögern Aktionäre nicht, ihre Aktien zu verkaufen, denn manche sind noch immer im Gewinn und realisieren diesen auch. Das Absinken der Börsenkurse ist daher keine Schreckensmeldung, sondern hat eine bereinigende Wirkung. Sie bringt die Kurse auf faire Niveaus zurück.
Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Die Deflation kommt! Sie ist die Schwester der Inflation (mehr erfahren)