Signale

Der Aktienmarkt hat an Tempo verloren. Stieg der DAX in den letzten Wochen noch rasant, ist das nun anders. Anleger trauen sich auf dem aktuellen Niveau nicht mehr in den Markt. Zu sehr drücken die Fakten auf das Gemüt. Die EZB sieht weiterhin Wachstumsrisiken und sie sorgt sich um die europäischen Banken. Beim Brexit ist man erneut nicht weitergekommen. Die Hängepartie geht weiter. In dieser Situation steigt die Unsicherheit der Investoren, die dann zunächst eine abwartende Haltung einnehmen.

Der gestrige Mittwoch war ein interessanter Tag. Zum einen waren die Beobachter gespannt, was die EZB verkünden würde, denn sie bestimmt über die Geldpolitik. Hier hofften die Marktteilnehmer, dass sie positive Worte verkünden würde. Doch am gestrigen Tag konnte die Europäische Zentralbank die Märkte nicht begeistern. Zu deutlich sind die Signale, dass eine wirtschaftliche Abkühlung auf den Euroraum zukommt. Sie warnt auch davor und möchte das die Regierungen handeln. Diese trauen sich jedoch nicht an Strukturveränderungen, weil sie Angst vor Stimmenverlusten haben. Anleger wiederum hoffen, dass in der Not die EZB doch wieder als helfende Hand einspringen wird. Es kann jedoch sein, dass sie diesmal ihr Pulver verschossen hat.

DAX, Tageschart, Stand 11.905 Punkte

Das andere spannende Thema am gestrigen Tag war der Brexit. Wieder einmal traf man sich in Brüssel, um wieder über dieses endlose Leidensgeschichte zu diskutieren. Die EU hatte nun mehrmals die Chance Nägel mit Köpfen zu machen. Die Briten hatten genug Zeit, sich auf eine Austrittsregelung zu einigen. Der Termin ist verstrichen und nun hätten sich die Wege von Großbritannien und der EU trennen müssen. Und wenn die Briten diesen Schritt nicht selbstständig gehen können, dass zeigen die letzen Wochen deutlich, dann hätte die EU den Mut aufbringen und eine Entscheidung fällen müssen. Es sein denn, die EU will gar keinen Austritt und spielt nur ein Spiel. Man verfolge nur, wie sich Frankreichs Präsident Macron zu jeder Gelegenheit als Hardliner präsentiert, um dann bei jeder Abstimmung dann doch für eine Verlängerung der Frist zu stimmen. Das passt nicht zusammen. Aktuell hat man sich auf den nächsten Ausritttermin am 31. Oktober 2019 geeinigt. Das wird nicht der letzte Termin bleiben. Lesen die hierzu auch den Artikel „BREXIT: Ganz großes Theater“.

Kommen wir zum DAX, der diese beiden Ereignisse fast schon regungslos zur Kenntnis nahm. In einer Spanne von wenigen Punkten passierte gestern ab dem Mittag gar nichts mehr. Diese Haltung der Anleger ist verständlich, wenn man sich das obige Chartbild ansieht. Der DAX befindet sich in einer prekären Lage. Ein Ausbruch über eine Begrenzungslinie eines fallenden Trendkanals wurde wieder zurückgenommen. Auch eine steigende Trendlinie, die den Anstieg seit Jahresbeginn unterstrich, wurde gebrochen. Damit steigt die Anzahl derer, die bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen. Nur der Gedanke, den Markt nicht zu früh zu verlassen, hält diese Gruppe noch im Markt. Sie zögern. Auch die Käufer warten ab, da sie hoffen, dass der DAX wieder zu alter Stärke zurückfindet. Deise abwartende Haltung führt zu einem Stillstand im Markt. Wie geht es nun weiter?

Short Signal ID 2315

Solange der DAX unter 11.950 Punkten verbleibt, besteht die Gefahr sinkender Notierungen. Das erste Ziel lautet 11.850 Punkte. Dort wird sich entscheiden, ob es zu einem tieferen Tief im Chartbild kommt, was einen laufenden Abwärtstrend bestätigen würde. Schnell würde daraufhin Verkaufsdruck aufkommen, der den Index dann bis 11.780 Punkten und später auch zu 11.710 Punkten sinken lassen würde. Ein Ausbruch über den Bereich bei 11.950 Punkten würde sofort neue Kräfte bei den Käufern freimachen. Sie würden ihre Sorgen abschütteln und den DAX wieder unter Kaufdruck bringen. Solch ein Anstieg würde die Ziele bei 12.000 Punkten und später auch bei 12.180 Punkten verfolgen.

Die derzeitige Marktlage ist durch eine abwartende Haltung der Anleger geprägt. Impulse werden sich erst ergeben, wenn der DAX 11.950 Punkte überschreitet oder unter 11.880 Punkte rutscht. Wir behalten den weiteren Verlauf im Auge und melden uns bei unseren Lesern mit aktuellen Einschätzungen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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