Am Aktienmarkt verläuft die Handelswoche zäh, der DAX tritt auf der Stelle. Es dominiert die Nervosität. Hatten die Marktteilnehmer auf Erkenntnisse zum Ausgang der US-Wahl gehofft, dann wurden sie enttäuscht. Haben sie auf eine erholende Konjunktur spekuliert, dann haben sich die Hoffnungen in Luft aufgelöst. Die aktuelle Marktphase wurde einer Bullenfalle zugeordnet, die den Käufern zwar einen starken Markt präsentieren soll, der jedoch nicht von Dauer ist. In Kürze wird die Falle zuschnappen.
Am TV-Auftritt der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Trump und Biden konnten die Marktteilnehmer gut erkennen, wie es um die Großmacht USA steht. Zerstritten, orientierungslos und vor allem führungslos. Das mag manch einen Beobachter wenig interessieren, die Börsianer jedoch schon. Am Finanzmarkt kommen die Anleger nicht an den USA vorbei. Und hier wird es trüb. Wie soll eine Nation wachsen und für eine starke Wirtschaft sorgen, wenn sie so planlos agiert, wie die beiden Kandidaten in der besagten Show gewirkt haben. Show ist hiebei ein gutes Stichwort, denn viel geht in den USA über den Schein. Man beachte, dass die US-Nation in Schulden versinkt. Sie bekommt jedoch weiterhin einen Kredit, weil sie einen Taschenspielertrick anwendet. Die US-Administration gibt Staatsanleihen (Schuldscheine) heraus und verkauft diese an die US-Notenbank, die dafür frisch aus der Druckerpresse erzeugte US-Dollar hergibt (mehr erfahren).
DAX, Stundenchart, Stand 12.730 Punkte
In dem Artikel „DAX: Bullenfalle wird aufgestellt“ wurden für diese Woche zunächst steigende Kurse prognostiziert, weil Käufer versuchen sollten in dieser Woche für einen steigenden Aktienmarkt zu sorgen. Mehre Male kam der DAX dabei an die Zielmarke bei 12.900 Punkten heran, wurde dort jedoch vehement abgewiesen. Der Index bewegt sich bisher nach Plan.
In Kürze wird die Bullenfalle zuschnappen. Wenn die Marktteilnehmer erkennen, dass auf der Oberseite nichts zu holen ist, werden sie ihre Aktien verkaufen wollen. Interessanterweise handelt es sich im aktuellen Umfeld um eine Distributionsphase, welche jedoch vielen Anlegern nicht bewusst ist. Starke Akteure versuchen Nachfrage zu generieren, indem sie den Marktzustand positiver darstellen, als er ist. Erinnern Sie sich an den Start in diese Handelswoche. Ohne dass den Anlegern die Möglichkeit gegeben wurde nachzudenken, wurden Fakten geschaffen. Ein DAX, der noch letzten Freitag bei ca. 12.450 Punkten notierte, stand plötzlich bei 12.873 Punkten.
Diese erzwungene Marktreaktion hat die Haltung der Anleger verändert. Sie haben steigende Kurse verfolgen können, haben ihre Sorgen abgeschüttelt und wollen jetzt ebenfalls in den Aktienmarkt. Sie wollen Aktien kaufen, bevor ihnen der DAX davonläuft. In diesem Moment verkaufen die starken Marktteilnehmer ihre Aktien an die Unerfahrenen. An der Marktreaktion in der Nähe von 12.900 Punkten zeigt sich deutlich, wie die Verkäufer stark zunehmen.
Heute schloss der DAX außerhalb des Seitwärtstrendkanals (hellblaues Rechteck). Damit sollte für die kommenden Stunden das Zepter an die Verkäufer übergehen, die nun ihrerseits für Fakten sorgen und den Index drücken können. Unter dem Kursbereich von 12.750 Punkten verfolgt der Index ein Kursziel bei 12.450 Punkten. Unter dem bekannten Teppich sieht es am Aktienmarkt gar nicht gut aus, egal wie sehr die Käufer für Optimismus sorgen wollen. Heute gab es die nächste Hiobsbotschaft von einem DAX-Wert, nämlich Bayer, welcher daraufhin 12 % nachgab.
Am Wochenende veröffentlichen wir wieder einen DAX-Ausblick für die kommende Woche. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Performance: Blicken Sie auf die Jahresübersicht (mehr erfahren)