Signale

Die Anleger wurden heute in eine Falle gelockt, wie der Blick auf den Kursverlauf des DAX zeigt. Bis zum Nachmittag war der Handel abwartend und ruhig. Mit der Veröffentlichung von US-Arbeitsmarktzahlen sprang die Volatilität an. Anleger wurden erst in die eine, dann in die andere Richtung gedrängt. Wichtige Linien wurden aufgegeben und wieder zurückgewonnen. Zeit, um jetzt die wichtigen Orientierungsmarken zu benennen.

Die entscheidende Information des Tages war die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. In der Vorwoche haben 6 Mio. Menschen diese Unterstützung beantragt. So viele wie nie zuvor. Was zunächst erschreckend und für die Anleger besorgniserregend ist, wurde am Markt mit einer gänzlich unerwarteten Reaktion gekontert. Doch der Reihe nach. Kurz nach der Veröffentlichung dieser Konjunkturdaten verließ der DAX seine Tageszone und unterschritt den Unterstützungsbereich bei 9.500 Punkten. Damit begann eine satte Abwärtsbewegung.

DAX, Stundenchart, Stand 9.570 Punkte

Mit diesem Schwung nach Süden fiel der Index auch unter die Preismarke bei 9.450 Punkten, welche aus dem Tageschart heraus von Bedeutung ist. Immer mehr Anleger verließen den Markt, indem sie ihre Aktien verkauften. Der DAX sank bis in den Bereich bei 9.337 Punkten. Sah es für einen Moment so aus als ginge alles seinen Weg, wurden die Marktteilnehmer dann mit einem satten Konter überrascht.

Die Anleger haben Angst. Sie haben Sorge um ihre Investitionen und damit auch um ihr Geld. Je schlimmer sich die aktuelle Lage darstellt, umso stärker ist der Wunsch nach Hilfe. Hier sind wieder die Zentralbanken gefragt. Diese lassen keine Gelegenheit aus, ihre Unterstützung zu signalisieren, nämlich, dass sie sich gegen einen wirtschaftlichen Abschwung wehren werden. Wie schon häufig in diesem Blog geschrieben, ist die Börse Psychologie. Es muss gelingen, dass die Mehrheit eine Meinung vertritt. Diese muss weder richtig noch wahr sein. Hauptsache, alle glauben dran und kaufen Aktien. So funktioniert die Börse.

Short Signal ID 2604

Am heutigen Tag gelang dieses Vorhaben. Unter allerschwierigsten Bedingungen machte der DAX eine Kehrtwende und stieg am Stück um 300 Punkte an. Angeblich spekuliert der Markt auf eine Einigung im Ölpreiskrieg zwischen den USA, Saudi Arabien und Russland. Anleger schöpften sofort wieder Mut. Diese Hoffnung ist selbstverständlich auf Sand gebaut, wie sich an der Entwicklung des Goldpreises ablesen lässt. Dieser steigt stark an, denn welche Stimulierungsmaßnahme auch erdacht wird, es geht immer auf Kosten einer Währung, sogar bis zu ihrem Ende. Ließe sich Geld beliebig viel drucken, ohne Konsequenzen zu haben, dann bräuchte niemand mehr arbeiten und kein Staat mehr sparen (lesen Sie mehr).

Der DAX ist wieder zurück im hellblauen Bereich. Die untere Begrenzungslinie verläuft bei 9.450 Punkten. Sie ist ausschlaggebend, dass sich nachgebende Kurse durchsetzen können. Unterschreitet der Index erneut diese Marke, dann fällt er auch bis 9.150 Punkte. Solange dieser Bereich verteidigt werden kann, kann der Index bis 9.700 Punkte und später bis 10.000 Punkte ansteigen. Die Verkäufer haben sich heute die Butter vom Brot nehmen lassen und eine gute Ausgangssituation nicht nutzen können.

Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir laufend DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Zentralbanken riskieren viel, sogar ein Ende des Euros ist möglich (mehr erfahren).

 

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