Die Unternehmen im DAX haben mit Problemen zu kämpfen, weshalb die Anleger diese Papiere lieber verkaufen. Folglich fällt der deutsche Leitindex und das manchmal recht deutlich. Im Moment prasselt alles auf einmal auf die Marktteilnehmer ein. Dieselskandal, Handelshemmnisse, Italien-Krise und nun auch eine Problembank. Noch wollen die Anleger die Zeichen der Zeit nicht wahrhaben, doch schon bald wird die Realität nicht mehr zu leugnen sein.
Am heutigen Tag war wieder einmal das Thema Handelshemmnisse in den Vordergrund gerückt. Die Schutzzölle der USA auf Stahl und Aluminium traten in Kraft. Sie erinnern sich, diese sind zwar schon vor zwei Monaten verkündet worden, doch für die EU konnte zunächst ein Monat Galgenfrist herausgeholt werden, welcher dann noch einmal verlängert wurde. Bis zuletzt schwirrten Politiker aus Frankreich und Deutschland um den US-Präsidenten Trump herum und versuchten ihn davon abzubringen. Besonders der deutsche Wirtschaftsminister Altmeier versuchte bis zuletzt Optimismus zu verbreiten, obwohl es dazu keinen Grund gab. Die Politik der US-Regierung heißt eben „America First“ und nicht „mit der EU zusammen“. Es wird Zeit, dass die EU selbst Politik macht und eigene Ziele verfolgt, als sich in einer Welt voller Ellbogen hin und herschieben zu lassen. Leitragender ist im DAX der Stahlhersteller Thyssenkrupp.
DAX, Tageschart, Stand 12724 Punkte
Und nun hat Italien doch eine Regierung. Sie kennen das ja, in der heutigen Zeit kann man sich auf nichts mehr verlassen. Immer gibt es ein Ja, dann ein Nein, um dann doch irgendwie eine Lösung zu präsentieren. Zwischendurch waren mal Neuwahlen ein Thema. Nun wird in Kürze eine Regierung aus den beiden europadistanzierten Parteien an den Start gehen. Anleger werden sich auf eine komplizierte Zeit und auf harte Verhandlungen einstellen müssen, denn die neue Regierung weiß um ihre Druckmittel. Eine neue Finanzkrise ist möglich (lesen Sie mehr hierzu). Leitragende sind die Bankwerte im DAX, wie Deutsche Bank und Commerzbank.
Deutsche Bank ist hier gerade ein gutes Stichwort. Die Aktionäre sind schon wieder bedient. Die US-Tochter wurde durch die US-Behörde FDIC als „Problembank“ bezeichnet. Kein Finanzinstitut möchte so betitelt werden, dann das schreckt Investoren ab. Sofort ging der Aktienkurs in die Knie, und als wäre das nicht genug, meldete sich gleich die US-Ratingagentur S&P zu Wort und stufte die Kreditwürdigkeit herab. Den Aktionären schmeckt diese Entwicklung gar nicht, sie verkaufen ihre Anteile. Eine Kapitalvernichtung erster Güte und das bei einem DAX-Wert.
Der DAX hat heute im Tagesverlauf eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Es ist ein deutliches Zeichen, dass sich hier Anleger wegen ihrer Positionierung unsicher sind. Nicht nur, dass die Konjunktur das bisherige atemberaubende Tempo nicht mehr lange mitmachen wird. Auch die Unternehmen werden durch die neue Situation in der Welt zu kämpfen haben. Der Trendpfeil an den Börsen dreht sich nach Süden. Für manche ganz langsam und für andere recht deutlich. Die kommenden Monate könnten turbulent werden.
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Ihr
start-trading Team