Der DAX hat die letzte Woche noch bei 12.400 Punkten abgeschlossen. Positive Kommentare begleiteten den Anstieg und manch ein Anleger hoffte auf eine Fortsetzung der nie endenwollenden Hausse. Doch an der Börse ist die Überraschung nicht fern, wie die marktbewegenden Tweets des US-Präsidenten Trump zeigen. Obwohl Trump als Auslöser des Kursrückgangs gilt, ist das in der Börsenwelt anders. Es geht um Verwirrung.
Am Aktienmarkt gibt es Gewinner und Verlierer. Das ist leicht gesagt, denn nicht jeder hat die gleichen Chancen. Diejenigen, die mit viel Kapital ausgestattet sind, haben was zu melden. Diejenigen, die in der Öffentlichkeit stehen, natürlich auch, da sie die viele Anhänger haben. Und da ist auch der US-Präsident, der die Börsianer fest in seiner Hand hält. Auf seine Tweets hin, dass die Handelsgespräche nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen, verlor der DAX über Nacht 200 Punkte. Dann wollten sich die Chinesen trotzdem noch zu Verhandlungen treffen, und das Minus wurde größtenteils wieder aufgeholt. Bis dann die nächste Nachricht der US-Administration die Hoffnungen der Käufer in Luft auflöste.
DAX, Stundenchart, Stand 12.223 Punkte
Der Kurseinbruch am gestrigen Tag wurde an den Börsen zunächst als eine Kaufgelegenheit interpretiert. Aktienkurse, die schon lange angestiegen waren, sind für einen Moment zurückgekommen und Anleger konnten die begehrten Wertpapiere erwerben. Betrachtet man jedoch den Aktienmarkt im großen Bild, dann war der Aktienmarkt sehr heiß gelaufen und eine Abkühlung dringend nötig. Und wer die Macht hat, die Kurse zu bewegen, der haut zwei Tweets raus, verwirrt die Anleger mit guten und schlechten Nachrichten zu den Handelsgesprächen und entledigt sich in dieser Marktphase seiner Aktien. Der Aktienmarkt selbst ist zu groß, als das eine Person alleine die Richtungen diktieren kann, doch er kann, und allein darauf kommt es an, er kann den ersten Stein ins Rollen bringen. Es heißt zwar immer wieder, der Handelskonflikt würde die Börsen belasten, doch in Wirklichkeit wollten die Investoren ihre Aktien verkaufen.
Dass der DAX nach dem gestrigen Handelstag nun stärker nach Süden tendiert verwundert nicht, denn unterm Strich ist der Markt schon länger überkauft und ist daher anfällig für Rückschläge gewesen. Die Mehrheit der Marktteilnehmer hat auf einen Startschuss für den Ausstieg aus dem Aktienmarkt gewartet, den sie durch die Marktbeeinflussung des US-Präsidenten erhalten hat. In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Die Belastungsprobe“ wurde auf nachgebende Notierungen hingewiesen.
Der Abprall an der starken Widerstandslinie bei 12.400 Punkten ist nun erfolgt. Damit werden sich immer mehr Anleger von ihren Positionen trennen wollen, um die in kurzer Zeit erfolgten Gewinne zu realisieren. Der laufende Kursrückgang verfolgt noch immer sein erstes Ziel bei 12.030 Punkten. Sollte der Abwärtsdruck an dieser Stelle nicht nachlassen, dann ist ein weiteres Ziel wahrscheinlich, nämlich bei 11.850 Punkten.
Anleger sind jetzt verwirrt. Letzte Woche war die Börsenwelt noch in Ordnung, diese Woche ist nun alles anders. Manche glauben sie könnten sich günstig in den Markt einkaufen, andere wiederum suchen schnell den Ausgang. Die Marktteilnehmer sind verwirrt, weil ihnen die Zeit zum Nachdenken verwehrt wird. Nur eines zeigt sich deutlich. Die Verkäufer sind in der Überzahl und machen Nägel mit Köpfen. Sie verkaufen ihre Aktien.
In unserem Service Indikatoren-Trading (mehr erfahren) hat nach einer langen Long-Phase der DAX-Trendpfeil auf Rot gedreht. Das war heute Morgen um 8 Uhr. Vorsicht ist daher angesagt, da der Trend nun nach Süden zeigt. Kleinere Zeitebenen finden Sie in der DAX-Übersicht: https://www.start-trading.de/indikatoren-trading-dax/
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team