Der DAX hat es geschafft. Er notiert wieder über der 10.000 Punkte Marke. Entgegen jeglicher Unkenrufe, entgegen zu erwartender Konjunkturabkühlung und auch entgegen jeglicher realistischer Bewertung haben es die Börsianer geschafft, den Index wieder fünfstellig notieren zu lassen. Jetzt ist der DAX dort, wo ihn alle haben wollten und nun fehlt ein neues gemeinsames Ziel. Es würde jetzt nicht verwundern, wenn auf die Euphorie ein Kater folgen würde.
Wenn ein Anstieg an der Börse so blutleer verläuft, wie das aktuell der Fall ist, dann ist jederzeit mit einem Einknicken der Aktienkurse zu rechnen. Das Erreichen der 10.000 Punkte Marke wurde am Wochenende „DAX-Ausblick: Investiert bleiben oder jetzt verkaufen?“ in Aussicht gestellt. Der unbedingte Wille war nicht zu leugnen, aber was kommt nun?
Auf was sollte (oder kann) ein weiterer Anstieg der Aktienkurse noch fruchten? Worauf können die Anleger sich verlassen und auf welche Gewinne wollen sie setzen? Nach oben ist am Aktienmarkt alles eingepreist, während nach unten die Fallhöhe stetig zunimmt.
Die Marktteilnehmer ignorieren derzeit jegliche Form einer Warnung. Das ist an der Börse so. Wenn die Kurse steigen, dann lassen sich Anleger davon elektrisieren und wollen noch mehr steigende Kurse. Wenn dann die Kurse zu purzeln beginnen, dann halten sie besonders lange an ihrem Investment fest.
Die Denkweise ist dann, dass der Aktienmarkt trotz aller Kritik eben doch weit gestiegen ist und das soll auch in der Zukunft so weiter gehen. Also werden die eigenen Wertpapiere nicht verkauft, egal wie deutlich die Warnsignale sind oder die Berichterstattung von Risiken spricht.
Jetzt ist das ersehnte Ziel, DAX über 10.000 Punkte, erreicht. Es würde nicht wundern, wenn Anschlusskäufe nun ausbleiben und der Index, aufgrund Gewinnmitnahmen, plötzlich wieder zurückfällt. Denn an der Börse sind es meist die Unerfahrenen, die noch lange an ihren Aktien festhalten. Profis suchen sich den Ausgang, solange die Stimmung noch nicht gekippt ist. Wenn dann die Kurse ins Rutschen geraten, dann wird es nämlich schwerer zu guten Preisen Wertpapiere zu verkaufen.
Nach dem nun vollführten Kraftakt könnten die Marktteilnehmer ermüdet sein. Anleger sollten die Möglichkeit, trotz aller Euphorie, rückläufiger Kurse im Hinterkopf behalten. Die 10.000 Punkte sind gänzlich ohne Fundament erklommen worden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team