Anleger haben gestern einen Schreck bekommen. Die US-Inflation geht nicht zurück, wie sie es sich erhofft haben und deshalb verpuffen die Zinssenkungshoffnungen jenseits des Atlantiks. Auf genau diesen Schritt hat die Börsenrallye der letzten Monate gefußt. Nun zeigt sich, Anleger haben sich etwas vorgemacht. Die berühmte heile Börsenwelt ist eben bei genauerem hinsehen, doch nicht so makellos, wie manch ein Anleger sich das häufig ausmalt.
Die Inflation, hier aktuell die US-Inflation, war nie weg. Das ist einer euphorisierten Anlegerschar schwer begreiflich zu machen, die sich eine zurückgehende Inflation wünscht, damit die US-Notenbank die Leitzinsen senken kann. Die Idee dahinter ist bekannt. Billiges Geld soll die Folge sein. Sie flutet die Finanzmärkte und lässt Kurse und die Investitionen der Anleger steigen. Dabei ist die Inflation in den letzten Monaten weniger gestiegen als zuvor, aber sie ist dennoch gestiegen. Hier machen die meisten Menschen einen Fehler, weil sie einen Inflationsrückgang von z.B. 3,4 % auf 3,2 %, vorschnell als sinkende Preise interpretieren. Dem ist nicht so. Richtig ist, dass die Preise nicht mehr so schnell wie zuvor steigen. Sie steigen dennoch.
DAX, 4-Stundenchart, Stand 17.916 Punkte
Nachdem am gestrigen Tag die Luft aus den Kursen war (hier das gestrige Trading-Signal), kam heute Vormittag wieder Zuversicht unter den Marktteilnehmern auf. Dieser Umstand ist brandgefährlich, weil es ein idealer Nährboden für sinkende Kurse ist. Anleger sind nun so eingestellt, dass sie Kursrückgänge sofort kaufen wollen. Wer jedoch nicht erkannt hat, dass die Zinssenkungsfantasie verpufft, der macht einen Fehler. Die Verkäufer sind stärker und können die Kurse drücken. Das führt nun zu Verlusten an der Börse.
Heute meldet sich die Europäische Zentralbank EZB zu Wort. Sie belässt die Leitzinsen wie gehabt und versucht den Anlegern etwas Hoffnung auf baldige Zinssenkungen zu machen. Daraufhin steigt der DAX bis in den Bereich bei 18.080 Punkten. Doch dann kommt wieder Verkaufsdruck auf (hier das heutige Trading-Signal).
Das Muster an der Börse hat sich verändert und nicht jedem Marktteilnehmer ist das bekannt. Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Rallye bekommt Risse“ prognostiziert wurde, geht es jetzt am Aktienmarkt häufig deutlich abwärts und dann ein Stück rauf (um die Anleger nicht zu verschrecken und bei der Stange zu halten). Dann folgt der nächste Schlag.
Der DAX ist auf dem Weg zu der Marke bei 17.650 Punkten. Nach oben besteht ein erster Widerstand bei 17.930 Punkten, ein zweiter bei 18.000 Punkten. Der Index kann jetzt weiter nachgebende Notierungen nur verhindern, wenn er über 18.225 Punkte klettern würde. Dies sei nur der vollständigkeitshalber erwähnt. Alle Trendpfeile zeigen nach Süden (mehr erfahren).
Anleger sind in der Falle. Sie wollen ihre Aktien nicht zu früh verkaufen, wollen abwarten, so wie sie das zuvor gemacht haben, nur diesmal erholen ich die Kurse nicht mehr. Ständig kommt neuer Verkaufsdruck auf, weil die Profis dieses hohe Aktienniveau für Gewinnmitnahmen nutzen.
Immer wieder wird in den Nachrichten dabei das Schlagwort „Inflation“ und in diesem Zusammenhang auch die Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen genannt, doch in Wirklichkeit geht es an der Börse nur um den Gewinn. Das können Dividendengewinne sein, wie aktuell gerade verteilt werden oder Kursgewinne, die in der letzten Zeit aufgelaufen sind. Diese wollen nun realisiert werden und da braucht es ein Wort / ein Thema was sich als Begründung herumreichen lässt.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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