Der DAX macht es den Anlegern derzeit besonders schwer. Seine Bewegungen sind häufig überraschend. In der Folge kommt es zu Unsicherheit, die sich auch mit massiven Panikverkäufen äußert. So auch am gestrigen Tag. Aufwärtsbewegungen werden in diesem Marktumfeld (Bärenmarkt) schnell wieder abverkauft. Während Anleger dennoch auf steigende Kurse hoffen, fällt der DAX immer wieder nach Süden. Er notiert nahe seines Jahrestiefs und das ist brandgefährlich.
Früher gab es mal eine Zeit, da haben sich die Anleger allein an den Kursbewegungen der amerikanischen Indizes orientiert. Tagsüber bewegte sich der DAX kaum und erst am Nachmittag, mit der Vorgabe einer Richtung aus den USA, kam Leben an die deutsche Börse.
Heute machen es sich die Anleger erneut recht einfach. Sie orientieren sich am Ölpreis. Ein fallender Ölpreis ist schlecht für die Kurse und umgekehrt. Dabei gehört mehr zu einer Bewertung eines Aktienmarktes. Meist ist das den Marktteilnehmern auch bekannt, jedoch will man sich an einfachen Mitteln orientieren. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
Am gestrigen Tag kam es zu einem Selloff, der den DAX in Minuten in Richtung 9.300 Punkte einbrechen ließ. Die Investoren hielten bereits die Luft an, denn ein neues Jahrestief hätte verheerende Folgen. Sofort würden Verkaufsprogramme die Panik verschärfen. Viele Marktteilnehmer wollen sich solch ein Szenario nicht vorstellen.
Obwohl es gestern brandgefährlich um den DAX stand, sieht die Welt heute wieder positiver aus. Wie weggewischt sind die Sorgen der Marktteilnehmer. Die Anleger trauen sich nun wieder in den Markt. Der Index notiert daher deutlich im Plus. Wer jetzt schon von einer Besserung der Lage ausgeht, der könnte sich verfrüht ein Urteil gebildet haben.
Noch immer fehlt es an einer überzeugenden Leistung. Der DAX müsste sein letzte Hoch überklimmen (im Stundenchart über 9.577 Punkten), um dann auch wieder Anleger von steigenden Kursen zu überzeugen. Bisher gibt es so etwas nicht.
Manche Anleger glauben, mit Blick auf den Chart, bereits an ein Doppeltief. Dieses soll sich im Bereich des Jahrestiefs gebildet haben. Solch eine Annahme ist verfrüht. Bisher wurde das letzte Tief verteidigt, mehr nicht. Das ist zunächst positiv und sieht im Chartbild auch gut aus. Anleger geraten dennoch in Vorfreude, dass sie hier eine Formation erkannt haben. Es handelt sich jedoch nicht um eine Doppeltopformation. Diese ist erst dann vervollständigt, wenn der Index das letzte Hoch (im Tageschart) bei 9.905 Punkten übersteigt.
Auch wenn der Index heute positiv in den Tag startet, gewonnen ist noch nichts. Jeder unerwartete Kurseinbruch würde die angeschlagenen Gemüter in den Panikmodus versetzen. Anleger sollten weiter mit Bedacht handeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team