Der Aktienmarkt befindet sich in einer schwierigen Phase. Zum einen sind die Marktteilnehmer überzeugt, dass das billige Geld der Zentralbanken noch immer den Weg an die Börsen finden wird. Demnach lautet die Schlussfolgerung, dass Aktien nicht anders können, als zu steigen. Gleichzeitig steigt jedoch das Risiko politischer Krisen und einer Abkühlung der Konjunktur. Der deutsche Leitindex wird sich in Kürze für eine Trendrichtung entscheiden müssen.
Der DAX kann sich nach seinem Schwächeanfall der letzen Handelstage erholen. Im Moment sind keine schlechten Nachrichten zum Handelsstreit, zwischen den USA und China, bereits gute Nachrichten. Solch ein Stimmungswandel zeigt, letzte Woche waren die Sorgenfalten ausgeprägter, dass sich die Anleger an dem berühmten letzten Strohhalm festhalten. In den Aktienkursen ist eine Einigung im Handelsstreit bereits eingepreist. Außer einem Freudensprung im Moment der Verkündung ist kein weiter Kursanstieg zu erwarten. Anders hingegen, wenn der Streit andauern würde.
DAX, Tageschart, Stand 12.018 Punkte
Ausgehend vom Jahreshoch bei 12.435 Punkten sollte der DAX eine Korrekturbewegung einleiten, die das Korrekturziel bei 11.850 Punkte erreichen sollte. So wie in der Analyse „DAX: Ein Verwirrspiel“ beschrieben wurde. Dieses Ziel wurde auf den Punkt genau erreicht und sofort machten sich Käufer an die Arbeit ein Ende der Korrektur zu antizipieren und sich mit Aktien einzudecken.
Im Stundenchart zeigt sich das Bild wie folgt: Obwohl im kurzfristigen Bild der Bereich bei 11.950 Punkten ein Widerstandsbereich darstellt, gelang dem Index gestern der Sprung über diese Marke. In der Folge ging der Anstieg seit dem Korrekturtief bei 11.850 Punkten weiter und erreicht heute Morgen Notierungen bei 12.020 Punkten. Kurzfristig verläuft in dieser Zone ein hemmender Bereich, der den laufenden Anstieg zum Erliegen bringen sollte. Naheliegend ist zunächst ein Rücklauf an den Kursbereich bei 11.950 Punkten. Dort wird sich zeigen, ob die Käufer sofort wieder Wertpapiere erwerben wollen und den Index wieder nach Norden drehen können.
Wichtig ist die Sicht auf den Tageschart, wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt. Die steigende Trendlinie (blau) wurde bei 11.850 Punkten verteidigt. Das ist eine positive Nachricht, da diese Trendlinie von größerer Bedeutung und damit richtungsweisend ist. Gleichzeitig ist der Index jedoch in einen großen abwärtsgerichteten Trendkanal zurückgefallen. Viele Male zuvor konnte der DAX die obere Begrenzungslinie nicht nachhaltig überwinden.
Solange der Index nun unterhalb von ca. 12.150 Punkten verbleibt, wird sich die angesprochene obere Trendlinie steigenden Kursen in den Weg stellen. Betrachtet man die aktuelle Lage im Gesamtbild, nämlich schwache Börsenmonate beginnen, Handelsstreit dauert an, Brexit nicht gelöst, Italien in finanzieller Not, dann ist es schwer, überzeugende Argumente für den Aktienkauf zu finden. Besonders die konjunkturelle Abkühlung lässt sich nicht ignorieren und wird die Anleger beschäftigen. Im Moment hoffen die Marktteilnehmer, dass es sich nur um eine vorübergehende (Konjunktur) Delle handelt, und reden sich die Risiken für ihre Aktien klein.
Der Blick auf das obige Chartbild zeigt, dass der DAX positiv zu interpretieren ist, wenn er die obere Begrenzungslinie überwinden kann. Dann kommt es zu einer starken Ausbruchsbewegung. Bleibt der Index unterhalb dieser oberen Begrenzungslinie, dann wird sich entscheiden, ob es zum Bruch der blauen steigenden Trendlinie kommt. Damit lässt sich schlussfolgern, dass ein sofortiger Ansturm auf das bisherige Jahreshoch unwahrscheinlich ist, solange der Index innerhalb des großen Trendkanals gefangen ist.
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Ihr
start-trading Team