Der Deutsche Aktienindex DAX hat in der vergangenen Woche eine beispiellose Rally hingelegt. In nur wenigen Tagen konnte der 600 Punkte ansteigen. Dieser starke Lauf ist der Erwartungshaltung der Anleger geschuldet, welche eine Einigung im griechischen Schuldenstreit vorausnahmen. Dabei kann der DAX bei einem positiven Resultat nur noch fallen. Bei einer unerwarteten Nichteinigung stehen die Vorzeichen ebenfalls auf Rot. Deshalb ist kommende Woche nicht mehr mit einem Kursplus zu rechnen.
An der Börse dominiert derzeit nur ein Thema und das ist Griechenland. Politische Börsen haben kurze Beine lautet eine Weisheit vom Parkett. Damit ist gemeint, dass ihre Wirkung nicht lange anhält. Daher sollten Anleger nicht gleich mit einem neuen Rallybeginn rechnen, sondern die Ausgangslage mit etwas Vorsicht betrachten. Nach oben ist die Luft nämlich raus.
DAX, Tageschart, Stand 11.315 Punkte
Zunächst ein Rückblick: Nach der Aufgabe des Unterstützungsbereiches bei 10.800 Punkten standen die Börsenampeln zwischendurch auf tiefrot. In der Folge wäre eine Fortsetzung des Abverkaufs naheliegend gewesen. All die Markteilnehmer, die eine rote Woche erwartet haben wurden jedoch überrascht. Zum wiederholten Male, muss man sagen.
Unter unmöglichen Bedingungen wurden plötzlich Aktien gekauft. Möglicherweise waren einige große Akteure über die neue Verhandlungsbereitschaft der griechischen Regierung informiert. Immer mehr Käufe wurden getätigt und der DAX stieg in immer größeren Schritten. In der Folge schloss der DAX nahe dem Wochenhoch. Die Anleger rechnen nun fest mit einem positiven Ende im griechischen Schuldenstreit.
Für die kommende Woche ist daher mit einer Korrektur des schnellen Anstiegs zu rechnen. Nach oben sollte sich die obere Begrenzung eines Trendkanals hemmend auswirken. Dieser verläuft im Bereich bei 11.370 Punkten. Das irrationale Verhalten der Anleger sollte dennoch nicht außer Betracht gelassen werden. Ein euphorischer Wochenbeginn könnte den Index auch schon direkt unter die Marke bei 11.620 Punkten führen. Dies ist jedoch nicht die erste Wahl.
Möglicherweise werden die Anleger gleich zur Eröffnung Gewinne mitnehmen wollen, da sich nun das Schuldendrama entschärft hat. Voraussetzung ist eine Einigung am heutigen Tag. Letztendlich wird sich an der Gesamtsituation in der Eurokrise nichts geändert haben. Diese Erkenntnis wird die Anleger zum Verkauf ihrer Aktien veranlassen.
Für den Wochenverlauf ist bis zur Wochenmitte mit fallenden Kursen zu rechnen und einem moderaten Anstieg zum Ende der Woche. Kurzzeitig ist die Luft raus.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team