Signale

Sprachlos schauen die Anleger an die DAX-Tafel. Der Index ist gestern in die Tiefe gerauscht und hat jeden mitgenommen, der sich ihm in den Weg stellte. Allein der DAX-Wert Adidas hat 15 % an nur einem Handelstag verloren. Das ist harter Tobak. Gestern waren alle Anleger auf der gleichen Seite, nämlich auf der Verkaufsseite, denn gestern wollte niemand mehr Aktien besitzen. Wer zu spät war, den bestrafte der Aktienkurs.

Gestern waren Aktien out. Wertpapiere wurden verkauft, als gäbe es morgen keinen Bedarf mehr an Aktien. Die Anleger, besonders die Unerfahrenen, konnten wieder mal erkennen, wie kurzlebig die Börse ist. Vor wenigen Wochen war es noch toll, Aktien zu besitzen. Heute spricht niemand mehr darüber.

Einige Anleger haben sich schon voreilig aus dem Fenster gewagt, denn manche haben bereits nachgekauft, in der Börsensprache „in das fallende Messer gegriffen“, und sehen jetzt die Kurse weiter sinken. Trader haben sich eine blutige Nase geholt, weil sie bei jedem neuen Tief versucht haben, Long zu gehen. All diese Versuche auf einen steigenden DAX zu setzen gingen am gestrigen Tag schief. Manchmal muss man die Füße stillhalten.

Man ist sich am Parkett einig, dass die Zeit für Aktien, zumindest kurzfristig, vorbei ist. Wie schon öfter in diesem Blog beschrieben, hat die Zeit der Gewinnwarnungen begonnen. Zudem haben viele Anleger in den USA Aktien auf Kredit gekauft, diese werden nun aus ihren Positionen gedrängt. Das drückt die Kurse und damit werden neue Stopp-Loss-Aufträge ausgelöst, die dann wiederum zu unlimitierten Verkaufsaufträgen werden. Ein Teufelskreis nach unten.

Dabei kann man den Aktienmarkt auch von der Seitenlinie betrachten, sofern man seine Schäfchen rechtzeitig ins Trockene gebracht hat. Die Börse überrascht immer diejenigen, die nicht genug bekommen können.

Gestern war die technische Staatspleite Argentiniens ein wesentliches Thema in den Medien. Ob das wirklich der Grund für den Abverkauf war oder ob man einen Grund an der Börse suchte, ist unbekannt. Das Gleiche gilt für die Absichten der amerikanischen Notenbank FED, die Leitzinsen bald zu erhöhen. Auch das ist schon länger bekannt.

Man merkt schnell, dass die Anleger wieder bis zum letzten Moment die DAX-Party nicht verlassen wollten. Die Quittung für dieses gierige Verhalten erhalten sie mit diesem Abverkauf. Denn bei fallenden Kursen zu verkaufen ist schmerzhaft. Wer es bisher nicht zu glauben vermochte, hat es nun am eigenen Leib zu spüren bekommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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