Signale

Die Börsenkurse stürzen ab. So freudig die letzte Woche beim DAX aufgehört hat, umso schmerzhafter verläuft die aktuelle Woche. Griechenland ist pleite und im Gegensatz zur Vergangenheit weiß jetzt niemand mehr, wie man eine Lösung als angebliche Rettung präsentieren kann. Investoren sind plötzlich verschreckt. Sie erkennen jetzt das Risiko einer Staatspleite und verkaufen eilig ihre Wertpapiere. Dabei sollte jetzt kein Börsianer überrascht sein, die Fakten lagen schon lange auf dem Tisch.

Noch Anfang der Woche notierte der DAX bei 12.388 Punkten, heute im Tagesverlauf steht der Index zwischenzeitlich bei 11.750 Punkten. Dieser jähe Absturz ist ein Crash, den die Anleger nicht für möglich gehalten haben. Warum aber nicht? Hat man nicht gewusst, wie es um Griechenland stand, oder haben die Anleger nicht sehen wollen, was offensichtlich ist?

Griechenland ist pleite. Das ist keine Neuigkeit und auch keine Überraschung. Nicht für die Politik, nicht für die Medien, nicht für die Euroretter und schon gar nicht für die Investoren. Griechenland war schon von Anfang an pleite. Jede Form der Rettung war eine Rettung für die Gläubiger (auch das ist bekannt) und niemals für das hellenische Land.

Die Euroretter hatten lange die Gelegenheit, sich um eine echte Rettung zu kümmern, doch diese Möglichkeit hat man nicht genutzt. Jetzt ist es zu spät. Niemand ist mehr bereit, Griechenland neues Geld zu leihen. Das Land kann auch keine Sicherheiten präsentieren. Zudem ist das Vertrauensverhältnis zur neuen griechischen Regierung gestört.

Jetzt hat man an den Finanzmärkten eine Situation, die man eigentlich ausgeschlossen hatte. Plötzlich ist die Schuldenproblematik von Griechenland ein Selbstläufer geworden. Handelt man nicht, dann folgt die Staatspleite automatisch und wird wohl mit einem möglichen Austritt aus dem Euro (Grexit) begleitet. Dabei gelten die Sorgen weniger Griechenland, als den Nebenwirkungen. Welche Folgen wird eine Staatspleite im Euroraum haben?

Dass die Börsen jetzt in die Knie gehen, ist eine Folge schneller Gewinnmitnahmen. Zu sehr haben sich die Kurse zuvor in die Höhe geschraubt. Zu sicher waren die Anleger, dass die Kurse für immer so ansteigen werden. An einen möglichen Kursrückgang wollte man nicht denken. Jegliche Form einer Korrektur hat man an den Börsen nicht mehr für möglich gehalten.

Wenn der DAX gerade abstürzt, dann nur, weil jetzt die zuvor eingekauften Wertpapiere auf den Markt geschmissen werden. Dort ist jedoch niemand, der diese unglaublichen Mengen aufsaugen kann. Der DAX kann gar nicht anders, als in die Knie zu gehen.

Sowohl die Überhitzung an den Börsen als auch die Schuldensituation rund um Griechenland sollten für niemanden eine Überraschung sein.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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