Der deutsche Aktienindex notiert heute kräftig im Minus. Überall wird nun vom Schwergewicht Siemens berichtet, welches schwache Ergebniszahlen präsentierte. Obwohl das Augenmerk auf diesem DAX-Titel liegt, gibt es noch viel mehr Unternehmen, die die hohen Erwartungen der Anleger nicht mehr erfüllen können. Sowohl in den USA als auch in Europa enttäuschen die Zahlen. Der Ausblick bleibt schwach.
Wenn irgendjemand ein Sollziel nicht erfüllt, dann ist meist jemand anderes daran schuld. So ungefähr kann man die Reaktion der verwunderten Investoren beschreiben, die ihre überhohen Erwartungen nicht drosseln wollen, sondern den Unternehmen die Schuld geben, nicht genug erwirtschaftet zu haben. Das Resultat ist nun Enttäuschung, was man an den Aktienverkäufen verfolgen kann.
Außer Siemens konnten auch Phillips, Caterpillar, Microsoft, United Technologies und Procter & Gamble die Investoren nicht zufriedenstellen. Alles große Unternehmen, die eine Signalwirkung in ihrer Branche innehaben. Es läuft wirtschaftlich nicht mehr rund. Dennoch wird noch kräftig verdient, nur eben nicht so viel, wie sich Analysten ausgedacht und Anleger erwartet haben. Wer kann hier wen nicht zufriedenstellen?
Für den heutigen Tag ist nun die Stimmung dahin. Der DAX notiert knapp zwei Prozent im Minus. Er bleibt damit seiner hohen Volatilität treu und legt erneut mehrere hundert Punkte zurück. Diese großen Bewegungen sind nicht gesund, was an dieser Stelle des Öfteren bereits angesprochen wurde. Anleger sind sich ihrer Haltung nicht sicher, dadurch schwankt die Marktmeinung stetig zwischen Angst und Euphorie.
Es wird nun spannend werden, ob sich die fundamentalen Daten (schwache Konjunktur, schwache Unternehmensergebnisse) in den Köpfen der Anleger durchsetzen werden oder ob die Stimmung noch einmal gerettet werden kann und erneut das billige Geld der Zentralbanken für Kaufwillen sorgen wird.
So langsam darf es den Anlegern auch wieder dämmern, dass Aktien auf einer Unternehmung beruhen. Eine Geschäftstätigkeit sollte in der Regel zu Gewinnen führen, welche dann in Form von Dividenden anteilig an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Wenn die Gewinne wegbrechen, dann werden die Dividendenausschüttungen geringer oder im Extremfall auch ausgesetzt.
Mit dem Kauf einer Aktie partizipiert ein Anleger an der Entwicklung des jeweiligen Unternehmens. In dieser Formulierung kommt keine EZB und kein milliardenschweres Ankaufprogramm vor, über das sich die Anleger seit Tagen freuen. Die Betrachter der Börsenentwicklung können wirklich gespannt sein, ob sich der Fokus der Anleger wieder auf die tatsächliche Aktienanlage richtet. Das würde vielen eine Enttäuschung ersparen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team