Der DAX ist auch heute volatil. Die Marktteilnehmer sind unentschlossen und das zeigt sich im Kursverlauf. Bisher kann sich keine Gruppe durchsetzen. Viele wollen einen erneuten Anstiegsversuch erzwingen, weil sie sich eine Jahresendrallye wünschen. Diese Hoffnung lässt die Kurse zwar etwas ansteigen, doch auch die Verkäufer zeigen sich stark. Sie verfolgen ebenfalls Ziele, denn sie wollen sich aus dem Aktienmarkt verabschieden. Dadurch würgen sie jeden Anstiegsversuch ab.
Es ist naheliegend, dass an der Börse der Trendgedanke dominiert. Etwas, was zunächst unscheinbar wirkt, tritt immer deutlicher zutage. Ein Trend etabliert sich. Weitere Anleger kaufen dann in Trendrichtung und verfestigen diesen (auch gedanklich). Wenn nun eine Mehrheit an den Börsen von steigenden Kursen überzeugt ist, weil das in der Vergangenheit so war, dann werden sie auch jetzt nicht von ihren Wertpapieren lassen können.
DAX, Stundenchart, Stand 13.134 Punkte
In den letzten Börsenjahren war das Reaktionsmuster der Anleger häufig so, dass sinkende Kurse sofort zum Wertpapierkauf genutzt wurden. Fast immer sind die Gründe für den Erwerb belanglos gewesen. Entweder es gibt Gerüchte um den endlosen Handelsstreit oder Anleger kaufen Aktien mangels Alternativen. Diese Herangehensweise führt dann eine Zeit lang zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung. Weil alle so handeln, nämlich Aktien kaufen, steigen die Kurse und geben somit den Käufern recht. Doch nun ist es an der Zeit über Gewinnmitnahme nachzudenken. Kein Trend hält ewig, keine Hausse ist endlos. Offenbar, und das visualisiert der rasante Rutsch Anfang Dezember, sind Anleger bereit, für die aktuellen Preise ihre Aktien zu verkaufen. Sie gehen aus dem Markt.
Im Stundenchart ist die brisante Situation gut ersichtlich. Der DAX befindet sich in einer Gegenbewegung auf seinen 300-Punkte-Rutsch. Am heutigen Tag ist er erneut an der Stauzone (hellblaues Rechteck) abgeprallt. Käufer versuchten zwar diesen Bereich zu überwinden, doch das wollte ihnen nicht gelingen, wie der bisherige Kursverlauf zeigt. Denn ihnen stehen die Verkäufer gegenüber, die ebenfalls handeln, nämlich ihre Wertpapiere verkaufen. Wenn mehr Anleger verkaufen, als solche die kaufen wollen, dann fallen die Kurse und umgekehrt.
Solange der DAX nicht über den Preisbereich bei 13.166 Punkten hinauskommt, sollte im Zweifel von sinkenden Notierungen ausgegangen werden. Mit zunehmender Zeitdauer werden die verbliebenen Anleger unruhig werden und ebenfalls auf die Verkäuferseite wechseln. In Kürze sollte daher eine weitere Abwärtsbewegung einsetzen und die Ziele bei 12.990 Punkten und 12.815 Punkte ansteuern.
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Ihr
start-trading Team