Seit der gestrigen EZB-Entscheidung steigen die Aktienmärkte deutlich und damit auch der DAX. Die Medien sind voller Nachrichten, dass die Börsen Rekorde brechen und Allzeithochs erreichen. Die Schreiberzunft kommt kaum noch hinterher. Der allgemeine Tenor: Durch die neue angekündigte Liquiditätsflut seien sozusagen steigende Kurse eine ausgemachte Sache. Wird der DAX jetzt das ganze Jahr und darüber hinaus steigen?
Die Volatilität im deutschen Aktienmarkt ist nichts für Anleger mit Herzproblemen. Auch gestern gab es schnelle Wendungen, bis man sich letztendlich für steigende Kurse entschieden hat. Allein in den letzten acht Tagen konnte der DAX 1000 Punkte ansteigen. Das ist sehr viel für einen Aktienmarkt. Manche Anleger wünschen sich normale Zeiten zurück.
Die Marktteilnehmer scheinen sich einig zu sein, dass das Geld, welches die EZB in den Markt pumpt, im Aktienmarkt landen wird. Wer also heute zuerst kauft, kann am meisten von dem erwarteten Anstieg profitieren. Die Finanzinstitute, welche später ihre Anleihen an die EZB verkaufen werden, werden das neugeschaffene Geld erneut für die Investition in Aktien nutzen. Auch das wird die Börsen ansteigen lassen. Neue Rekorde die Folge sein.
Wenn die Aussichten an den Börsen so hervorragend sind, dann müssten doch die klammen Länder ebenfalls spekulieren und die Staatskasse aufbessern. Wenn das Medienecho richtig aufgenommen wird, dann soll es am Aktienmarkt immer weiter und immer höher gehen. Der allgemeine Kursanstieg ist eine ausgemachte Sache.
Unterschwellig wird in den Meldungen zudem die Botschaft vermittelt, wer jetzt nicht investiert, ist selbst schuld. Und weiter: Noch nie waren die Aussichten so sicher. Anleger sollten der EZB Vertrauen schenken und sich dem Trend anschließen. Wer keine Aktien kauft, könne auch nicht profitieren.
Die Investoren haben sich an die täglichen Rekordmeldungen gewöhnt. Immer und immer wieder erzielt der DAX einen Rekordstand, erreicht der Index neue Höchststände und knackt die nächste runde Marke. Rekorde, so weit das Auge blicken kann und ein Ende ist scheinbar nicht in Sicht.
Im Moment ist Kritik am laufenden Anstieg fehl am Platz. Anleger sollten die Dinge nehmen, wie sie sind. Der Euphorie sollten sich die Anleger jedoch nicht hingeben. Denn auf Euphorie folgt selten ein neuer Rekord.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team