Der DAX hat einen fulminanten Wochenverlauf hinter sich. Mit dem Feiertagshandel am Montag ging eine starke Aufwärtsbewegung los. Am letzten Tag der Woche gilt es jedoch, noch einmal die Daumen zu drücken, denn der Markt blickt auf US-Arbeitsmarktdaten. Sie werden Auskunft darüber geben, wie die US-Notenbank FED ihre Geldpolitik ausrichten wird. Es ist mit einer starken Reaktion zu rechnen.
Diese Woche ist von einer zunehmenden Zuversicht der Marktteilnehmer geprägt. Doch diese Zuversicht ist auf Sand gebaut, denn sie findet bisher nur in den Köpfen der Anleger statt. Weil die Britische (komplett gedreht) und die Australische Notenbank (weniger starke Zinserhöhung als erwartet) ein geldpolitisches Bremsmanöver hingelegt haben, hoffen nun die Finanzmarktteilnehmer, dass nun auch FED und EZB weniger rigoros vorgehen werden. Wie gesagt, bisher handelt es sich nur um Wunschvorstellungen. Fundamental hat sich nichts verändert.
DAX, Tageschart, Stand 12.478 Punkte
Aus dieser Sicht betrachtet wird nun klar, warum die Anleger so stark auf die US-Arbeitsmarktdaten blicken. Ein starker Arbeitsmarkt würde für Lohnpreisinflation sprechen. Der Preisdruck würde nicht nachlassen und dadurch wäre die US-Notenbank FED gezwungen, weiter die Zügel kurz zu halten und die Zinsen weiter deutlich zu erhöhen.
Naheliegend ist nun zu verstehen, wie eine Erleichterung aussehen würde, wenn der Druck auf dem Arbeitsmarkt ausfallen würde. Wenn die Daten schwächer als erwartet reinkommen, dann wird die Party an der Börse erst recht gezündet werden, weil dann die gute Stimmung auf positive Konjunkturdaten treffen wird. Schnell würden sich abwartende Käufer zum Aktienkauf entscheiden.
Auf dem Chartbild liegt die Schlüsselmarke weiterhin bei 12.440 Punkten. Auf der Unterseite sollte noch mit etwas Toleranz die Preislinie bei 12.390 Punkte beachtet werden. Sie unterstützt einen Kursrückgang gestern und heute. Solange die Unschlüssigkeit unter den Anlegern weiter besteht, werden sich Käufer nicht vorwagen und die Verkäufer abwarten. Oberhalb von 12.440 Punkten kann der DAX bis in den Bereich bei 13.100 Punkten ansteigen. Fällt der Index unter 12.390 Punkte zurück, dann wird es riskant und das Jahrestief wäre wieder ein Thema.
Bisher findet all die positive Erwartungshaltung in den Köpfen der Anleger statt. Nur weil man denkt, die Notenbanken würden auf die Bremse treten, nur deshalb kaufen Anleger Aktien und weil die Kurse steigen, folgen weitere Käufer. Aber die Inflation ist weiterhin hoch und das Rezessionsrisiko nicht zu ignorieren. Aus diesem Grund kommt den US-Konjunkturzahlen um 14:30 Uhr besondere Bedeutung zu.
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Ihr
start-trading Team
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