Letzte Woche konnte der DAX nicht schnell genug ansteigen, die Anleger nicht schnell genug ihre Aktien erwerben und nun soll die ganze Kursfantasie wieder dahin sein. Lange haben die Worte der Zentralbänker nicht nachgewirkt. Jetzt sorgt man sich am Markt wegen des G20-Gipfels am Ende der Woche. Während sich die Marktteilnehmer noch gegenseitig Mut zusprechen, zeigt das Chartbild bereits einen Schaden, der sich kaum korrigieren lässt.
Angeblich hätten die Anleger Sorgen vor der Zukunft. Dann muss man sich auch fragen, warum diese trotz Kopfschmerzen letzte Woche so vehement zugegriffen haben, als der DAX über 12.400 Punkte spurtete. Um zu verstehen, warum der Aktienmarkt jetzt wieder Terrain abgibt, muss man einen Blick auf Bitcoin und den Goldpreis werfen. Diese beiden steigen sehr stark. Sie sind der Fluchthafen um dem Wertverlust des Papiergeldes zu entgehen. Denn eines ist seit letzter Woche glasklar. Die Zentralbanken befinden sich im Wettbewerb und werden nichts unversucht lassen, um ihre Zinsen niedrig und ihre Währung schwach zu halten. Wer kann, der kauft sich Kryptowährungen oder Edelmetalle. Lesen Sie mehr über diesen Abwertungswettlauf (hier lesen).
DAX, Tageschart, Stand 12.228 Punkte
Der DAX hatte im größeren Bild kurzzeitig die fallende schwarze Trendlinie übertreten. Dieser Erfolg hätte, sofern er denn auf festem Boden stehen würde, sofort genutzt werden müssen und Anschlusskäufer hätten sich zeigen sollen. Dann wäre solch ein Ausbruch nachhaltig gewesen.
Doch genau das Gegenteil ist passiert. Sofort mit dem Erreichen eines neues Jahreshochs drehte der Markt und in die Euphorie hinein wurden Aktien verkauft. Dieses Ereignis ist wichtig und sollte die Marktteilnehmer vorsichtig agieren lassen. Mit wenig konkreten Gründen, die Zentralbanken werden es schon richten, wurde ein Anstieg initiiert, der schon wieder droht, in sich zusammenzufallen. Ein erster Hinweis für die Aufgabe der Käufer ist das Unterschreiten des Bereichs bei 12.210 Punkten, eine Bestätigung erhält der Anleger bei Sinken unter 12.128 Punkte (grüne Linie).
Durch den Rückfall unter die schwarze Trendlinie in der Bildmitte ist ein Fehlausbruch spruchreif, was auch erklärt, warum die Abgabebereitschaft im Markt nicht nachlässt. Anleger trennen sich von Wertpapieren und beeilen sich, den Aktienmarkt zu verlassen. Die Wirtschaft hat derzeit nicht das Potenzial ein weiteres Kursplus zu ermöglichen. Ganz im Gegenteil, wer jetzt verkauft, der bekommt womöglich noch einen guten Preis für seine Wertpapiere.
Die kommenden Tage sind nun von besonderer Bedeutung. Nur ein erneuter Ausbruch über die schwarze Trendlinie würde den aktuellen Rückfall ungeschehen machen und neue Käufer in den Markt ziehen. Bleibt der DAX unterhalb von 12.316 Punkten, dann droht Ungemach. Die Fallhöhe hat es nämlich in sich.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team