Wer den Aktienmarkt dieser Tage verfolgt, der kommt an einem mulmigen Gefühl nicht vorbei. So ganz normal fühlt es sich nicht an, wenn der DAX jeden Tag mehrere hundert Punkte zurücklegt. Es ist auch nicht normal, dass eine einzige Minutenkerze manchmal 20 Punkte umfasst. Auch dass der Index immer wieder zu Stärke zurückfindet, obwohl zuvor ein rascher Abverkauf die Anleger überraschte, ist kaum nachvollziehbar. Die aktuelle Marktlage gleicht einem Irrsinn.
Nachdem die Schweizer Notenbank den festen Wechselkurs EUR/CHF aufgegeben hat, gerieten die Dinge an den Devisen- und Aktienmärkten in Bewegung. Sofort zerfiel der Schweizer Aktienmarkt in Schutt und Asche, er verliert zwischenzeitlich 12 %. Auch der DAX kam unter die Räder, konnte aber, wie von Zauberhand gesteuert, seine ganzen Verluste wettmachen.
Am Markt macht man nun der Schweizer Notenbank (SNB) einen Vorwurf. Sie hätte völlig überraschend ihre Stützungsmaßnahme beendet. Bei solchen Meldungen muss man sich fragen, wie der Autor sich den Rückzug vorgestellt hat. Die SNB kann ja die Währungsspekulanten nicht schriftlich warnen, damit diese rechtzeitig ihre Positionen auflösen können. Manchmal kann man nur mit dem Kopf schütteln. Wer spekuliert, der sollte sein Risiko kennen.
Seit heute ist der Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken Geschichte. Wenn nun der Franken aufwertet (was man bisher mit Gewalt unterdrückt hatte), dann kann die Schweizer Marktreaktion als normal interpretiert werden. Soweit zur Ursache des Kursrutsches.
Was aber macht der DAX aus dem Kursrutsch? Der geht nach einigem Hin und Her wieder zum Tagesgeschäft über und steigt. So als hätte am Morgen kein Minicrash stattgefunden. Seit Tagen schon wird jeder Rutsch des DAX aufgefangen. Auch heute das gleiche Bild.
An der Börse soll man bekanntlich nicht in das fallende Messer greifen, das ist allseits bekannt. Beim DAX hielten sich die Anleger heute nicht daran. Trotz hoher Fallgeschwindigkeit wurde massiv interveniert und ein weiteres Nachgeben der Kurse wurde so verhindert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann dieses Marktverhalten auf den morgigen kleinen Verfallstag zurückzuführen sein.
Bei der aktuellen Volatilität sollte Sicherheit vorgehen, lassen Sie sich vom Markt nicht zu einer Aktion verleiten. Wer nicht muss, der sollte sich geschützt am Seitenrand aufhalten. Der Anleger sollte nicht bei jedem Irrsinn des Aktienmarktes mitmachen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team