In der Regel können Anleger nicht aus ihrer Haut. Sie hoffen und drücken weiterhin dem DAX die Daumen, dass der Index wieder an seine frühere Rallye anschließt. Der positive Wochenbeginn und der Sprung über die 18.000 Punkte Markte haben diese Hoffnungen verstärkt. Doch da ist kein Platz für Optimismus. Anleger müssen sich mit den Realitäten an der Börse auseinandersetzen. Vor allem, dass die besten Zeiten vorüber sein und Gewinnmitnahmen die bessere Wahl sein könnten.
Einen schweren Fehler haben die Börsen-Marktteilnehmer mit der falschen Zinserwartung gemacht, den sie sich immer noch nicht zugestehen wollen. Die US-Leitzinsen sinken bisher nicht. Auch wenn zum Ende des Jahrs eine kosmetische Absenkung kommen sollte, davon ist bisher nicht auszugehen, wäre das immer noch viel zu wenig, als das, was die Aktienkurse bereits eingepreist haben.
Ein weiterer Fehler ist die Fortschreibung der guten Unternehmensergebnisse aus der Vergangenheit in die Zukunft. Die Erwartungshaltung an die Unternehmen war überhöht und wurde in diesem Blog vielfach thematisiert. Mit den schwachen Zahlen von Tesla, IBM und Meta zeigen die Großkonzerne, dass der Zenit bei Umsatz und Gewinn überschritten ist. Die aktuellen Zahlen sind zwar noch immer gut, doch der Ausblick enttäuscht, was sich sofort nachbörslich in stark nachgebenden Aktienkursen (IBM, Meta) ausdrückt.
DAX, Tageschart, Stand 18.041 Punkte
Der Optimismus zu Wochenbeginn hat den DAX über die rote Trendlinie in der Bildmitte springen lassen. Für einen Moment sah es tatsächlich danach aus, als könne der Index die Schwerkraft, bzw. die Rahmenbedingen der Börse, ignorieren. Käufer jagten den DAX am Mittwoch gar bis 18.200 Punkte rauf.
Dadurch, dass die Trendlinie (orange) ansteigend ist, hat sich der Berührungspunkt etwas nach oben verschoben. Solange der DAX jetzt unterhalb von ca. 18.150 Punkten verbleibt, sollte es keine Wideraufnahme der Rallye geben. Kurse unterhalb der Unterstützungslinie (rot) würden für nachgebende Kurse sprechen und zu dem ursprünglichen Fahrplan passen. Das nächste Kursziel auf der Unterseite lautet 17.650 Punkte.
Die Unternehmenszahlen der US-Konzerne und die durchwachsenen Zahlen aus dem MDAX-Umfeld signalisieren Schwäche, die die Anleger unbedingt beachten sollten. Für Optimismus ist schlicht kein Platz. Für einen größeren Rückschlag könnten schwache Zahlen der Unternehmen Nvidia und Super Micro Computer sorgen, die den KI-Hype der letzten Monate am Laufen hielten. Es ist kaum anzunehmen, dass diese Unternehmen das bisherige Wachstumstempo fortführen können. Enttäuschungspotenzial besteht daher. Gewinnmitnahmen sind bei Kursen um die 18.000 Punkte beim DAX noch immer eine gute Wahl.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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