Signale

In diesen Tagen erscheint kaum eine Nachricht, die nicht auf eine schwächer werdende Konjunktur hinweist. Und mit jeder Meldung fällt auch der DAX, weil sich ängstliche oder gar überraschte Anleger schnell noch von ihren Anteilen trennen. Solch eine Nachrichtenflut ist heute permanent anzutreffen, die den Kern des Problems jedoch nicht trifft. Die Anleger hatten die Gelegenheit hinter die heile Fassade zu blicken, haben sie aber nicht.

Frühindikatoren hatten sich bereits im Sommer gemeldet und dunkle Wolken am Konjunkturhimmel angekündigt. Damals jedoch war die Gier der Anleger stärker als die Sorge vor sinkenden Gewinnen der Unternehmen. Auch hatten die Anleger damals kein Ohr für Auswirkungen des laufenden Russlandboykotts. Jetzt auf einmal soll alles glasklar sein.

Wieder einmal ist der Anleger selbst in der Verantwortung. Hat er zu sehr auf die Konjunkturexperten vertraut, die jetzt reihenweise ihre Prognosen zurücknehmen? Wer glaubt eigentlich den Prognosen, die sich immer nach dem Wind drehen? Jetzt ist es wieder soweit. Die Institute nehmen die Wachstumsprognosen zurück und das soll angeblich Druck auf den Aktienmarkt ausüben.

Die Anleger hätte sich jedoch auch im Vorfeld Gedanken machen können und die wirtschaftliche Lage realistisch einschätzen können, das haben die meisten jedoch nicht getan. Die EZB kämpft mit allen Mitteln gegen die Krise und senkt die Leitzinsen auf ein Rekordtief. Warum macht sie das? Weil die Konjunktur angeschoben werden muss, denn sonst bleibt sie stehen. Die Erkenntnis lautet also, der Wirtschaft geht es nicht so gut, wie man fälschlicherweise in den Medien oftmals kommuniziert hat.

Erneut ist der Investor gefragt: warum kauft er Aktien, obwohl die konjunkturelle Lage die Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne nicht hergibt? Bekanntlich heißt es an der Börse, wer nicht hören will, der muss fühlen. So sind nun die auflaufenden Kursverluste schmerzhaft. Die Schmerzen nehmen mit jeder neuen Meldung zu und es kommt zu Kurseinbrüchen im DAX.

Allein die Schuld nun auf die neue Konjunkturlage zu schieben ist zu einfach gedacht. Viel wahrscheinlicher ist der Fall, dass die Anleger besonders gierig waren und den DAX besonders lange oben gehalten haben. Und nun herrscht natürlich Nachholpotential, denn die Realität ist deutlich anders, als sich viele Anleger ausgemalt haben.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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