Am Aktienmarkt zeigt sich zaghaft Verkaufsbereitschaft. Sie tritt bisher nicht deutlich in Erscheinung doch die Marktteilnehmer müssen immer wieder mit nachgebenden Kursen umgehen. Das deutliche Minus zum heutigen Handelstag ist ein kleiner Hinweis an das Vorhandensein der Verkäufer. Entweder es finden sich bald Argumente für den Aktienkauf oder dem Markt könnten die Kraft ausgehen. Noch geht es um eine Marktkorrektur, aber bald könnte die Stimmung umschlagen.
Nach dem Allzeithoch des DAX bei knapp 19.500 Punkten rutschte der Index schon zweimal unter die 19.000-Punkte-Marke zurück. Diese Rückgänge wurden schnell wieder gekauft, bevor die positive Stimmung an der Börse umschlagen konnte. Doch wie lange können die Käufer diese Choreografie abspulen? Denn nachdem der Index wieder oberhalb von 19.000 Punkten verweilt, endet die Kauflaune schnell und Trägheit kommt zum Vorschein.
DAX, Tageschart, Stand 19.070 Punkte
Im obigen Chartbild ist die wichtige Marke bei 19.000 Punkten mit einer blauen Linie kenntlich gemacht. Sie sollte im Idealfall ein Endpunkt einer Korrekturbewegung dienen und bald den DAX wieder nach oben drehen lassen. Doch Käufer halten sich bisher zurück.
Während nach oben Druck fehlt, offenbar haben es die Käufer nicht eilig, sieht es nach unten etwas anders aus. Die letzten Tageskerzen markieren stetig ein neues Tief. Zwar kann ein neues (Verlaufs)Tief bisher schnell gekauft werden und somit die Tageskerze sich noch über die blaue Line retten, doch wie lange wird das Gutgehen.
Die Themen gehen den Marktteilnehmern an der Börse aus, sodass die Verkaufsbereitschaft auch aus der Ermangelung von Kaufgründe ableiten lässt. Die Inflation ist diesseits und jenseits des Atlantiks zurückgegangen und in der Folge ist die erhoffte Zinswende eingetreten. Was könnte die Marktteilnehmer jetzt noch antreiben? Das einzig mögliche Argument könnte der Mangel an Alternativen sein. Wenn jemand seine Aktien verkauft, was soll er dann mit dem Geld machen, wäre eine plausible Schlussfolgerung. Also bleibt der Aktionär investiert und wartet.
Dieses Verhalten ist so lange nicht problematisch, solange der DAX seinen hohen Kursstand verteidigen kann. Erst wenn ein Abverkauf das Depot dahinschmelzen lässt, dann erst wacht der gewöhnliche Anleger auf und will in fallende Kurse hinein seine Aktien veräußern.
Für den Moment ist eine klare Verkaufsbereitschaft am Aktienmarkt noch nicht zu erkennen. Sie lauert jedoch im Hintergrund. Nach warten viele ab, besonders die Anschlusskäufer. Wenn sich die Verkäufer durchsetzen können, jedes neue Verlaufstief ist ein weiteres Argument für die Verkäufer, dann kann der Kursrutsch bald deutliche Formen annehme und steil ausfallen.
Auch am heutigen Handelstag konnte, trotz aller Schwierigkeiten zur Handelseröffnung, über der 19.000-Punkte-Marke geschlossen werden. Manch ein Anleger könnte dies als Stärke werten. Jeder Verbleib oberhalb der angesprochenen blauen Linie ist zunächst als positiv zu werten. Doch weiter nach Norden kann sich der DAX bisher nicht absetzen und das spricht gewöhnlich für die Verkäufer, die auf ihre Chance warten.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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