Der Aktienmarkt gibt stark nach. Der DAX verliert 3 Prozent und notiert in der Nähe von 13.000 Punkten. Dabei hat der Index noch vor wenigen Tagen knapp 800 Punkte höher gestanden. Anleger sind verunsichert, da das Coronavirus jetzt auch den europäischen Raum erreicht hat. Haben die Anleger denn wirklich geglaubt, dass in einer globalen Welt ein Risiko, sei es noch so weit weg, sie verschonen würde? Jetzt häufen sich die Verluste und die Angst geht um.
Die Coronavirus Vorfälle in Italien und die ersten Abschottungsbemühungen durch Österreich markieren den ultimativen Zeitpunkt, an dem Europa auch von diesem Virusausbruch betroffen ist. Waren es bisher nur wirtschaftliche Aspekte (Handelsbeziehungen zu Asien), die die Anleger tangiert haben, ist nun auch als Bevölkerung betroffen. Jetzt geht die Angst um, da niemand weiß, wie man richtig und effektiv reagieren soll. Es kommt zum Stillstand. Und hier kommt die Börse ins Spiel, wo die Anleger Sorge haben, dass die Unternehmen (in die sie investiert haben) einen herben Gewinneinbruch erleiden werden.
DAX, Tageschart, Stand 13,109 Punkte
Auch wenn die Medien jetzt voller Meldungen bezüglich des Coronavirus sind, Beobachter sollten nicht vergessen, dass der Aktienmarkt viel zu hoch notiert hat. Aktien waren vorher schon überteuert und es war unglaublich, warum sich noch Käufer für hochpreisige Wertpapiere gefunden haben. Der unumstößliche Glaube, Aktien würden für immer ansteigen (und ETF immer zulegen) war einfach nicht richtig. Der herbe Einbruch im DAX wird zwar mit dem Coronavirus begründet, tatsächlich jedoch ist er auf eine Blase am Aktienmarkt zurückzuführen.
Im obigen Chartbild ist gut zu erkennen, dass der unnatürliche Anstieg Anfang Februar (gelbe Ellipse) völlig aus dem Gesamtbild fällt. Der Aktienmarkt war schon zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Süden. Diese dann aufgekommene Anstiegsbewegung hätte nicht sein müssen und dennoch, und unter widrigen Umständen, schaffte der DAX ein neues Allzeithoch. Solch eine Kursreaktion hat natürlich auch seine Gewinner, wie man unschwer an der Börse annehmen kann. In diese unerwartete Anstiegsbewegung haben nun alle, die bei der ersten Gelegenheit (Januar 2020) nicht verkauft haben, eine ideale Chance erhalten, ihre Aktien zu guten Preisen zu verkaufen. Jetzt haben die Falschen (meist Privatanleger) die Aktien, während das große Kapital auf Cash sitzt.
Der DAX nähert sich der 13.000 Punkte Marke. Es ist jetzt sehr wahrscheinlich, dass in Kürze ein Bruch dieser Marke (lila Linie) erfolgen wird. In dem aktuellen Umfeld ist das Risiko für weitere Verluste enorm hoch, sodass sich Käufer zurückhalten werden. Verkäufer werden nicht zögern ihre Positionen abzubauen. Der baldige Bruch der Unterstützungslinie bei 13.000 Punkten wird den DAX in den Kursbereich bei 12.660 Punkten (grüne Linie) sinken lassen.
Anleger sollten unbedingt auf Verlustbegrenzung achten. An der Börse kann ein Kurseinbruch lange andauern und besonders schmerzhaft verlaufen. Die Sorgen um die Auswirkungen des Coronavirus sind zwar vorhanden, doch die eigentliche Triebfeder der Marktteilnehmer ist ihre Angst dass die Gewinne dahinschmelzen werden. Wer kann, der verkauft. Wir verfolgen die weitere Entwicklung des DAX und melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S. Die Finanzkrise war nie überwunden, weil Geld nicht die Lösung ist (mehr erfahren)