Der DAX steht still und das bekommt nicht jedem Anleger. Die Seitwärtsphase an den Börsen ist nicht nur lustlos, sie zerrt auch an den Nerven derjenigen, die nun eingekauft haben und nun eine größere Bewegung erwarten. Die Nachrichten, besonders aus China, sind weiterhin mau und nun wird vielen Anlegern klar, dass diese Konjunktur-Lokomotive ausfallen wird. Die Ersten verkaufen bereits ihre Aktien, was die Seitwärtsphase jetzt unter Druck bringt.
Seit Anfang August 2023 notiert der DAX im Bereich von 15.800 Punkten. Es geht gelegentlich etwas drüber und dann wieder drunter, doch unterm Strich tritt der Index auf der Stelle. Die Kursbewegungen der Aktien sind gering geworden, weshalb der Index so aussieht, als sei er eingeschlafen. Diese abwartende Haltung der Marktteilnehmer, die jetzt schon vier Wochen andauert, wird durch schwächere Konjunkturdaten begleitet, auf die die Anleger bisher nicht reagieren wollen. Eine späte Einsicht wird jedoch kommen.
DAX, Tageschart, Stand 15.771 Punkte
Der Grund für die zögernden Verkäufer ist folgender: noch glauben die Marktteilnehmer, dass die Notenbanken bei einem schwächeren wirtschaftlichen Umfeld leichter an der Zinsschraube drehen und die Leitzinsen lockern können. Zu sehr sind die Anleger durch die vergangenen Jahre gepolt (niedrige Zinsen = hohe Aktienkurse), dass sie weiterhin auf billiges Geld hoffen. Die Zeit der niedrigen Zinsen könnte jedoch dauerhaft vorübersein. Dass hätte nicht nur Folgen für den Aktienmarkt, sondern auch für den Immobilienmarkt.
Noch befindet sich der DAX innerhalb des grauen Rechtecks, wie in dem obigen Chartbild zu sehen ist. Es visualisiert die Preisspanne, in der die angesprochene Seitwärtsphase verläuft. In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Alternativen zu Aktien“ war ein Verbleib des Index unter der blauen Trendlinie in der Bildmitte prognostiziert worden, was von den Marktteilnehmern als Schwäche gewertet werden sollte. Der DAX ist auf dem Weg zur unteren Begrenzung des Rechtecks bei 15.666 Punkten.
Auch wenn der Aktienmarkt derzeit einen langweiligen Eindruck hinterlässt, da sich die Kurse kaum bewegen wollen, die Schwäche des DAX ist nicht zu übersehen. Langsam, aber stetig nähert sich der Index der roten Linie bei 15.666 Punkten. Ein Ausbruch auf der Unterseite wird dann zu einem Aufwachen unter den Marktteilnehmern und zu mehr Bewegung am Aktienmarkt führen, da sich dann sowohl die Hoffnungen der Seitwärts-Trader (unten kaufen, oben verkaufen) in Luft auflösen wird, als auch die mittelfristig orientierten Anleger aufgeben werden. Es wird dann trendfolgend, also in Ausbruchsrichtung, abwärtsgehen.
Das Kritische an der derzeitigen Marktsituation ist, dass sich die Anleger von dem Stillstand der letzten Wochen haben einlullen lassen. Die Konjunkturdaten sprechen weiterhin eine klare Sprache. Die Rezession steht vor der Tür. Die Stimmungsindikatoren geben nach, Erzeugerpreise gehen zurück, Auftragseingänge sind rückläufig. Die Renditen auf zehnjährige US-Staatsanleihen notieren für die Börsen zu hoch. Daher wäre es für die Investoren klüger diese abwartende Situation für den Verkauf der eigenen Wertpapiere zu nutzen, bevor es die anderen machen, denn dann kommt Verkaufsdruck auf und das Veräußern der eigenen Aktien wird schwieriger.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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