Anleger warten ab. Der DAX zeigt bisher keine Ausschläge. Doch diese Ruhe sollte nicht von Dauer sein. Für heute sind die Geschäftszahlen von US-Banken (Earnings) angekündigt. Zudem steht der milliardenschwere Börsengang der Kryptobörse Coinbase an. Beide Ereignisse sind im Vorfeld mit viel Vorschusslorbeeren bedacht worden. Anleger erwarten vielleicht zu viel und dann wird die Enttäuschung groß sein.
In einem euphorisierten Markt ist jeder bereit, viel mehr zu bezahlen, als unter normalen Umständen üblich gewesen wäre. So haben die Kryptowährungen bereits zu großen Sprüngen angesetzt und gewinnen stark im Preis hinzu. Die Großen wie Bitcoin und Etherum notieren auf Allzeithochs. Aber auch andere Coins wie IOTA (mehr erfahren) legen eine starke Performance hin. Das Thema Kryptowährung wird im Vorfeld des heutigen Börsengangs von Coinbase immer wieder hochgepusht. Manch ein Marktteilnehmer könnte nun schlussfolgern, dass im Technologieumfeld die Preise schon weit gestiegen sein könnten. Enttäuschungspotenzial besteht.
DAX, 15-min-Chart, Stand 15.243 Punkte
Gleichzeitig beginnt heute in den USA die Berichtssaison. In dieser Woche werden Zahlen von US-Banken gemeldet. Dass die Zahlen blendend ausfallen werden, daran hat in diesem super Börsenumfeld kaum jemand Zweifel. Das Investmentbanking blüht wieder und spült den Unternehmen Profite in die Kassen. Doch auch hier ist die Erwartungshaltung enorm.
Der DAX hält sich bei diesen dominierenden US-Themen etwas im Hintergrund. Heute früh wollte ein erneuter Ausbruchversuch aus dem obigen Trendkanal nicht gelingen. Sofort haben die Verkäufer zur Handelseröffnung reagiert und ihre Aktien verkauft. Der Kursrückgang am Vormittag hat zum Bruch der pinken Trendlinie in der Bildmitte geführt. Dieses Ereignis ist wichtig, wie in dem gestrigen Artikel „DAX-Stillstand: Ruhe vor dem Sturm“ vorgestellt wurde.
Damit sollte erste Unruhe im Markt aufkommen. Ein Bruch dieser Linie lässt einen Test der unteren Begrenzungslinie des Seitwärtskanals annehmen. Die erste Zielmarke für den DAX lautet daher 15.157 Punkte. Je nachdem, wie stark der Verkaufsdruck dann ausfällt, der Aktienmarkt ist weiterhin überhitzt, kann auch ein Abrutschen bis in den Bereich bei 15.100 Punkten erfolgen. Nur eine Rückeroberung der angesprochenen pinken Linie würde dieses Szenario unwahrscheinlich werden lassen.
Im Moment sind die Anleger elektrisiert. Sie wollen viel mehr, als der Markt und die Unternehmen liefern können. Die Chartanalyse liefert im kurzfristigen Bild jedoch schon Warnzeichen. Am Nachmittag wird sich auflösen, ob die Anleger zu viel erwartet haben.
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Ihr
start-trading Team
