Der DAX zeigt sich erneut stark. Schon die ganze Woche interessieren sich die Marktteilnehmer weder für Risiken im Markt, noch wirklich für den Ausgang der US-Wahl. Zwar wird über nichts anderes geredet, dennoch hält solch eine Unsicherheit die Anleger nicht vom Wertpapierkauf ab. Die Marktteilnehmer wünschen sich scheinbar eine Rallye. Je mehr Anleger dran glauben, umso stärker steigen die Kurse, umso größer der Druck für diejenigen an der Seitenlinie.
Gewinnt der Herausforderer Biden die US-Präsidentschaftswahl oder gelingt Trump eine Aufholjagd in letzter Minute? Manch ein Marktbeobachter soll gar seinen Schlaf geopfert haben, um sich die Entwicklung live anzusehen. Die Investoren aber lassen sich von der einen oder anderen Prognose nicht aus der Ruhe bringen. Für einen kurzen Moment schien am Morgen Schwäche in den Markt zu gelangen. Diese wurde sofort und vehement gekauft. Diese Nachfrage war so (unnatürlich) deutlich, dass der DAX in kürzester Zeit all seine Verluste aufgeholt hatte und nun deutlich im Plus notiert.
DAX, Tageschart, Stand 12.277 Punkte
Auffällig am Sturmlauf des deutschen Aktienindex ist das Fehlen von Atempausen. Man spricht von Korrekturbewegungen, bei denen die Kurse etwas nachgeben. Diese Phasen fallen zeitlich und preislich viel zu knapp aus. Anders hingegen, wenn wieder in Trendrichtung gekauft wird. Dann geht es schnell und kräftig nach Norden. Der Kaufdruck ist schlicht zu stark.
Eine mögliche Argumentation könnte die Hoffnung der Anleger auf eine Jahresendrallye sein. Der Monat November gilt als starker Börsenmonat, da will wohl kein Marktteilnehmer zu spät sein und kauft heute schon Aktien. Wenn sich dann auch noch der Gedanke am Aktienmarkt durchsetzt, dass der Börsenzug schon angefahren ist, dann kommt zusätzlich Druck auf. Gefühlt stürmen die Käufer das Parkett und kaufen dann unlimitiert. Der DAX springt dann in einer Minute um 20-30 Punkte. Dem Index bleibt auch kein anderer Ausweg, um den Kaufdruck mit höheren Preisen aufzunehmen.
Eine Rallye wird häufig erst erkannt, wenn die Bewegung schon weit fortgeschritten ist. Es wird sich daher noch herausstellen müssen, ob die von den Marktteilnehmern herbeigesehnte Jahresendrallye, tatsächlich kommt. Im Tageschart ist die Marke bei 12.450 Punkten weiterhin von Bedeutung. Erst ein Ausbruch über diese Marke würde Freiraum auf der Oberseite sorgen. Intraday gilt der Preisbereich bei 12.250 Punkten bereits als Widerstand. Unterstützt ist der DAX bei 11.950 Punkten. Im Moment sind die Kurse weniger von der Charttechnik getrieben, sondern die Gier überwiegt.
Anleger erkennen an der verrückten Tagesbewegung des DAX, dass Investoren andere Interessen verfolgen, als die Medien dies kommunizieren. Weder der unsichere Ausgang der US-Wahl, noch der Lockdown in Europa lässt die Käufer von ihren Zielen abhalten. Möglicherweise heißt dieses ja Jahresendrallye und sie nimmt diese Woche ihren Anfang.
Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir neue DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team