Anleger haben wieder ein gutes Gefühl, wenn sie an die Börse denken. Sie blicken auf steigende Indizes und freuen sich über neue Jahreshochs. Das wiederum animiert wartende Marktteilnehmer ebenfalls Aktien zu kaufen, was abermals die Kurse treibt. Die positive Stimmung entfaltet sich. In solch eine Euphorie hinein könnte es in der neuen Woche zu einem Kursrückgang kommen, der die Anleger überraschen wird.
In der letzten Woche ging der Kursanstieg an den Börsen sehr schnell. Die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China und die Nominierung von Christine Lagarde als neue EZB-Chefin haben die Marktteilnehmer in Freudenstimmung versetzt. Dadurch ist zwar weder der Handelskonflikt gelöst, noch sind mehr Produkte der Unternehmen verkauft worden, dennoch, Anleger machen sich Hoffnungen, wie in dem Beitrag „Börse: Acht Probleme und eine Hoffnung“ ausführlich dargelegt wurde.
DAX, Tageschart, Stand 12.568 Punkte
Entscheidend in den letzten Wochen ist das Entstehen von starken Kursbewegungen. Ein weicher Faktor, wie zum Beispiel eine Twitter Nachricht, führt zu einer Anstiegsbewegung, die dann so schnell verläuft, dass der menschliche Anleger sich keinen Reim darauf machen kann. Ist dieser Spurt abgeschlossen, in der Regel beim DAX ca. 100 Punkte, dann ebbt dieser Schwung ab und die Kurse bewegen sich kaum mehr vom Fleck.
Es zeigt sich häufig, dass der DAX auf die stützende Hilfe der US-Indizes angewiesen ist. Ohne eine treibende Kraft von der Wall Street kann der Deutsche Aktienindex kaum Kursgewinne verzeichnen. Auffallend war in der letzen Woche, wie sich der Index manchmal über Stunden in einer kleinen Range bewegte. Ohne einen Impuls läuft hier wenig.
Ausschlaggebend für die weitere Richtung im Markt ist der Preisbereich bei 12.620 Punkten (gelber Punkt). Notierungen über diesem Preisbereich sind positiv und sollten zunächst zu einer Fortsetzung des laufenden Anstiegs bis in den Bereich bei 12.880 Punkten führen. In diesem Fall kommt es erst auf dem erhöhten Niveau zum Start einer Korrekturbewegung.
Anders hingegen, wenn der Index an der Marke bei 12.620 Punkten (lila Linie) scheitert. Sie ist eine hartnäckige Widerstandszone, die sich nicht so einfach überwinden lassen sollte. Zudem sind die US-Indizes Nasdaq100 und S&P500 ebenfalls an Widerstandsbereiche angekommen. Ohne die treibende Kraft der größeren US-Indizes könnte es für den DAX schwer werden, noch einmal Durchschlagskraft nach Norden zu entwickeln.
Eine begonnene Abwärtskorrektur hat als erstes Ziel den Preisbereich bei 12.440 Punkten (blaue Linie). Spannend wird sein, ob an dieser Stelle Käufer warten werden, die unbedingt in den Markt wollen, oder zur Überraschung der Marktteilnehmer keine Nachfrage aufkommen wird. Wahrscheinlich ist ein Unterschreiten der blauen Linie und ein Ansteuern des Kursbereiches bei 12.200 Punkten. In diesem Fall wäre der der Ausbruch über 12.440 Punkte wieder zurückgenommen. Ebenfalls von Bedeutung ist, dass der DAX auf diesem Niveau vor einer Bewährungsprobe stünde. Ein Rutsch unter 12.190 Punkte hätte nämlich ein tieferes Tief zur Folge, was für ein Ende des laufenden Aufwärtstrends sprechen würde. Noch ist es nicht soweit, doch diese Marken sollten genau verfolgt werden.
Die weitere Entwicklung beim DAX verspricht spannend zu werden. Wir melden uns mit aktuellen Einschätzungen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team