Mit dem heutigen Tag beschleicht die Marktteilnehmer das Gefühl, dass die Börsen nie wieder fallen werden. Sie werfen nun jeden Zweifel über Bord. Sparer lösen eilig ihre Konten auf, um auch noch etwas vom DAX-Kuchen zu ergattern. Ab jetzt wollen alle an der Börse Geld verdienen. Dieses Gefühl, als komme der Anleger zu spät, vermitteln auch die Medien. In solch einem Umfeld des „handeln müssens“ sollte jeder Anleger besonders vorsichtig sein, denn meist enden Anstiege genau jetzt.
Wieder einmal waren es die Chefs der amerikanischen und europäischen Zentralbanken Yellen und Drahgi, welche vor die Mikrophone traten und diese reflexartige Reaktion der Marktteilnehmer entfachten. Spricht einer von beiden, dann steigen die Kurse. Das war bisher so und ist auch heute nicht anders.
Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass eine gewisse Hartnäckigkeit den DAX-Anstieg begleitet. Ist das Geld der Käufer unendlich, dann kann wohl endlos gekauft werden. Der normale Anleger kann nur ausgeben, was er in der Brieftasche hat. Anders hingegen all diejenigen, die von der laxen Geldpolitik der Zentralbanken profitieren. Sie erhalten Liquidität, welche sofort in den Aktienmarkt fließt.
Auch eine Begründung für den laufenden Anstieg wird gleich mitgeliefert, Aktien seien alternativlos und deshalb müsse man investieren. Dabei haben nur ca. 13 % der Deutschen etwas mit Aktien zu tun. Das ist ein geringer Wert und dennoch wird das Thema Börse in den Medien sehr präsent dargestellt..
Hoffentlich lassen sich jetzt nicht die falschen Anleger, nämlich die privaten, locken und geben ihren letzten Groschen, um auch noch an der Börsenparty teilzuhaben. Solch eine Reaktion ist nämlich Teil eines Umkehrverhaltens, welches am Wochenende in dem Artikel „DAX: Keilformation mahnt zur Vorsicht“ vorgestellt wurde.
DAX, Tageschart, Stand: 11050 Punkte am 20.02.2015
Der Ausbruch über die obere Begrenzungslinie, zusammen mit einem Euphorieschub, ist mit dem heutigen Tag passiert. Anleger sind nun elektrisiert und glauben an einen unbezwingbaren DAX. Sofort strömen noch mehr Käufer in den Markt und kaufen Wertpapiere. Jeder fühlt sich in seiner Haltung bestätigt, dass die Börse nur steigen kann.
Genau in solch einer Marktsituation kommt es zu einer überraschenden Wendung. Der Überraschungsfaktor ist ein wesentlicher Teil der Keilformation. Plötzlich werden viele Anleger auf dem falschen Bein erwischt, weil die Kurse zu fallen beginnen, obwohl die Stimmung so ist, wie sie derzeit anzutreffen ist.
Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich die Keilformation auflösen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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