Der DAX neigt zur Schwäche. Zwar kann der Index die letzten Tage leicht ansteigen, doch das Verteidigen erreichter Höhen gestaltet sich schwierig. Wenig hilfreich sind da am Nachmittag gemeldete US-Inflationsdaten, die höher als erwartet ausgefallen sind. Damit verpuffen die Zinssenkungshoffnungen der Marktteilnehmer. Mit der heutigen Vollbremsung sollte der Aktienmarkt beginnen sich zu normlaisieren. Ein erstes Kursziel lässt sich ableiten.
Weiterhin gilt, die Rallye im November und Dezember 2023 war außergewöhnlich. Anleger kauften Aktien, weil sie sich Zinssenkungen wünschten. Und weil aufgrund dieser Hoffnung die Börsenkurse stiegen, wollten die Anleger mehr. Der eine erwarb Wertpapiere, weil es jemand anderes auch tat und dieser, weil die Stimmung immer besser wurde. Irgendwann kauften dann alle, da die Kurse davonliefen. Die Rallye fiel aus dem börsentechnischen Rahmen. Und warum das Ganze? Die US-Inflation würde sich in Luft auflösen und die US-Notenbank die Zinsen kräftig senken.
DAX, Tageschart, Stand 16.697 Punkte
Heute erfolgte der Realitätscheck, da US-Inflationsdaten für den Monat Dezember 2023 reinkamen. Die Verbraucherpreise sind um 3,4 % gestiegen (erwartet wurden 3,2 %). Die Kernrate wurde mit 3,9 % gemeldet (erwartet wurden 3,8 %). Beide Zahlen sind höher als sich das der Finanzmarkt ausgemalt hat.
Unter diesen Umständen wird die US-Notenbank sich hüten die Zinsen voreilig zu senken. Inflation wird auf jeden Fall ein Problem bleiben, wie in diesem Artikel beschrieben wurde. Bisher handelt es sich um ein „3 Schritte vor und ein Schritt zurück“-Problem. Die nächsten Inflationsdaten sollten höher als jetzt gemeldet werden.
Anleger haben nun zwei Möglichkeiten. Entweder sie verschließen die Augen vor der Realität und halten an ihren Aktien fest oder aber, sie verkaufen ihre Wertpapiere, weil sich die Aussichten auf Zinssenkungen verdüstern.
Nach der immensen Rallye zum Ende des letzten Jahres, viele sitzen noch auf Gewinnen, liegt der Vorteil bei sinkenden Kursen. Damit diese sich durchsetzen können kommt es besonders auf die Unterstützung bei 16.635 Punkten an. Sofern diese nicht unterschritten wird, kann der DAX noch ein wenig auf dem aktuellen Niveau pendeln.
Sinkt der Index unter diese Schlüsselmarke, dann sollten Marktteilnehmer mit deutlichen Gewinnmitnahmen rechnen. Ein neuerlicher Kursrückgang, der erste war zu Jahresbeginn, sollte diesmal nicht aufgefangen werden. Anleger sollten sich bewusst zurückhalten, während die Verkäufer nicht abwarten werden. Der DAX sollte in solch einem Umfeld bis zunächst 16.010 Punkte nachgeben.
Durch die Zulassung des Bitcoin-Spot-ETFs (mehr erfahren) herrscht heute ein Hype am Finanzmarkt, der nun Geld in den Markt strömen lässt. Es kann daher sein, dass die schlechten Inflationszahlen von Heute erst mit etwas Verzögerung vom Markt aufgenommen werden.
Egal wie sehr sich Anleger sinkende Zinsen gewünscht haben, zwischenzeitlich belief sich die Hoffnung auf 6-7 Zinssenkungen im Jahr 2024, obwohl die FED nur von 3 sprach, es könnte nun alles ganz anders kommen. Die Rallyebewegung könnte ihr Ende erreicht haben. Mit den heutigen US-Inflationszahlen wäre eine Normalisierung am Aktienmarkt wünschenswert.
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Ihr
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