Es gibt manche Aktien, die machen dem Anleger nur Ärger. Sie kosten Nerven und rauben den Schlaf. Sie verfolgen den Aktionär regelrecht. Solche Aktien sind zum Beispiel E.ON oder Barrick Gold. Beide Werte fallen ins Bodenlose und mit jedem Tag wird der Schmerz beim Anleger größer, weil der Verlust immer tiefer im Kopf herumschwirrt. Mit jedem Tag nagt es am Anleger, dass er sich nicht früher von diesen Werten getrennt hat. Man hat sich nun schlicht an eine Aktie gekettet und schafft es nicht mehr, loszulassen. Warum eigentlich nicht?
Wenn Anleger in einer Aktie festhängen, dann fragen sie sich häufig, warum sie in diese missliche Lage geraten sind. Man hat sich in eine Zwickmühle manövriert und kann nun nicht mehr heraus. In der Regel scheut der Anleger die Realisierung der Verluste, welche aufkommen, sobald er seine Anteile verkauft. Er hofft noch auf eine Wendung und damit auf eine Kurssteigerung und eine Besserung seiner Lage. Diese Hoffnung ist meist vergebens.
Zwei Beispiele sind die beiden folgenden Aktien, die den Anlegern fortlaufend Schmerzen bereiten.
Barrick Gold, Tageschart, Stand 5,50 Euro
E.ON, Tageschart, Stand 7,97 Euro
Die wirklich elementare Frage ist: Wer zwingt den Anleger, an diesen hoffnungslosen Werten festzuhalten? Im Grunde nur man selbst, da man in der Vergangenheit Fehler gemacht hat und sich diese nicht eingestehen will. Fast immer ist der Verlust zu groß angewachsen und würde bei der Realisierung Schmerzen verursachen. Diesem versucht der Anleger zu entgehen, indem er den Verkauf scheut. Dabei leidet er jetzt schon, will sich diese Situation jedoch nicht eingestehen.
Die Konsequenz ist das Warten auf eine Besserung. Die Besserung tritt jedoch nicht ein. Hat der Anleger in der Vergangenheit nicht ebenfalls schon gewartet und den Verlust dadurch anwachsen lassen? Wäre es nicht besser gewesen, er hätte schon viel früher seine Aktien abgestoßen? Es wäre schade, einen früheren Fehler zu wiederholen.
Anleger müssen sich von schweren Lasten, so wie den Aktien von Barrick Gold und E.ON, befreien, sonst leidet das Denkvermögen. Das kann sich der Anleger eingestehen oder auch nicht, doch im Unterbewusstsein kosten solche Werte viel Energie und natürlich Geld.
Sicher, jeder Wert kann sich erholen, nachdem man verkauft hat. Sich an solchen Hoffnungen festzuhalten ist jedoch sinnlos. Besser ist es, den Fehler nicht zu machen. Jeder Aktieneinkauf muss sogleich eine Verkaufsorder zur Folge haben und mit einem Verkaufslimit versehen sein. Damit ist ein maximaler Verlust schon mal abgesichert. Der Anleger kann seine Aktien (meist automatisch) verkaufen und leidet nicht. Er kommt nicht in eine Sackgasse.
Die Schmerzen, die solche Positionen in Schieflage verursachen, lassen sich nur durch den Verkauf beseitigen. Die Entscheidung muss jeder Anleger selbst treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team