Wenn die Börsenkurse steigen, dann bricht unter den Anlegern ein Kollektivgefühl aus. Wir gemeinsam verdienen an den steigenden Kursen, ist das Gefühl, dass diese überkommt. Angeblich müssen nur alle Menschen Aktien kaufen, und sogleich von den Kursgewinnen profitieren. Dabei gibt es an der Börse keine Geschenke. Jeder Euro ist schwer verdient. Denn Börsianer müssen entweder den Verlust selbst bezahlen oder den Gewinn des anderen. So oder so, es muss gezahlt werden.
Steigende Kurse, fallende Kurse und Seitwärtsmärkte. An der Börse gibt es für jede Richtung Produkte, mit denen verdient werden, kann. Die Frage ist jedoch, wer verdient, denn es ist nicht immer der Investor. Bei steigenden Kursen glauben Anleger, das Geld läge nur auf dem Börsenparkett. Bei fallenden Kursen kommen sie ins Grübeln, doch dann ist es meist zu spät.
Wer den Schritt an die Börse wagt, der muss wissen, dass alle gegen einen arbeiten. Es gibt niemanden, der das Wohlwollen des Anlegers will. Man möchte Ihr Bestes und das ist Ihr Geld. Das lässt sich leicht veranschaulichen. Sie kaufen eine Aktie für 12 Euro, diese steigt dann auf 15 Euro, dann zahlt der Käufer Ihren Kursgewinn. Die drei Euro Kursplus werden von dem neuen Käufer getragen. Nehmen wir weiter an, die Aktie fällt danach auf 10 Euro. Dann hat der neue Käufer den Verlust zu bezahlen. Jemand anderes bietet ihm nur noch 10 Euro, weil das der Marktpreis ist. Diese Kombination, entweder Sie bezahlen den Verlust oder jemand anderes bezahlt Ihren Gewinn, findet sich fortlaufend an der Börse.
Die Lage lässt sich so zusammenfassen: Im Moment des Aktienkaufes sind Sie eine Wette eingegangen. Es entscheidet sich dann, ob Sie die Verluste bezahlen müssen (Kursrückgang) oder jemand anderes Ihren Gewinn bezahlen muss (Kursanstieg). Einer muss jedoch bezahlen.
Etwas anders sieht die Situation beim Trading aus. Wenn Sie ein CFD oder einen KO-Schein kaufen, dann handeln Sie mit dem Broker bzw. dem Emittenten der Papiere. Je nachdem, in welche Richtung Sie spekulieren, geht die Gegenpartei den gleichen Trade ein. Dies ist ein Sicherungsgeschäft. Wenn Sie mit Ihrem Trade Gewinne machen, dann macht die Gegenpartei ebenfalls Gewinne (weil in die gleiche Richtung spekuliert). Sie nimmt den Gewinn und bezahlt damit Ihren Profit. Wen Ihr Trade ein Verlust ist, dann verlieren Sie Ihren Einsatz an die Gegenpartei. Die Gegenpartei verliert ebenfalls in ihrem Sicherungsgeschäft. In diesem Fall wird Ihr Verlust genommen und der Verlust der Gegenpartei bezahlt. Für Broker und Emittenten sind solche Geschäfte ein Nullsummenspiel. Sie verdienen an dem Spread, das ist die Differenz zwischen An- und Kaufkursen.
An den Börse gibt es die Redensart „das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes“. Jetzt wissen Sie auch wieso.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team