Die mittelfristige Entwicklung des Goldpreises ist enttäuschend. In einem Umfeld hoher Inflation kommt der Preis für die Unze nicht vom Fleck. Ganz im Gegenteil, die letzten Wochen ging es abwärts. Manch ein Investor bekommt Zweifel, ob der sogenannte Inflationsschutz des Edelmetalls seine Wirkung entfalten kann. Häufig wird bei solchen Gedanken vergessen, dass Gold den allgemeinen Marktbedingungen und der Psychologie der Anleger unterliegt.
Die Besonderheit von Gold ist die Unabhängigkeit von einer Drittpartei. Die Unze oder der Barren entspricht seinem Gewicht und kann nicht durch die Politik, zum Beispiel der Zentralbanken, verwässert werden. Besonders im Falle von Inflationsphasen wird von dem Erhalt der Kaufkraft gesprochen. Auch wenn das Papiergeld an Wert verliert, mit einer Unze Gold kann man zu fast jeder Zeit denselben Gegenwert erwerben. Das macht eine Investition in das Edelmetall interessant. Gerade an der Entwicklung der letzten Jahre sieht man, wie die Zentralbanken die Kontrolle über ihre Geldpolitik verlieren und wie die eigene Währung stetig an Wert verliert.
Goldpreis, Tageschart, Stand 1.746 USD
Unabhängig von seiner Funktion, nämlich dem Erhalt der Kaufkraft, ist eine Investition in Edelmetalle auch nur eine Anlagemöglichkeit, so wie Aktien oder Anleihen. Wenn es an den Finanzmärkten abwärts geht, dann trifft es auch Gold, da sich Investoren in unruhigen Zeiten aus Investitionen zurückziehen. Sie verkaufen ihre Anteile und warten, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt zu günstigen Preisen wieder reinkommen können.
Gleichzeitig hat Gold auch eine Wertaufbewahrungsfunktion. Man wähnt sein Investment bei dem gelben Edelmetall sicherer als woanders. Wenn nun die Spekulationen in anderen Anlageklassen, zum Beispiel bei Aktien, durch einen Crash in Not gerät, dann werden Goldbestände verkauft, um die Verluste an derer Stelle auszugleichen. Der Goldpreis kommt in solch einer Situation unter Druck. Besonders Anleger, die auf Kredit spekuliert haben, müssen in der Not Geld auftreiben was sie eben durch den Verkauf des Goldbestandes erledigen.
Der Blick auf das obige Chartbild zeigt, dass der Goldpreis die grüne steigende Trendlinie bei 1.810 USD aufgeben musste. Dieser Rückfall führte zu Auflösung von Positionen, was gleichzeitig stattfand als an der Börse der DAX ein neues Jahrestief markierte.
Durch die Aufgabe der grünen Trendlinie muss die Unze nun einen Umweg nehmen. Ohne das zeitnah die besagte Trendlinie zurückerobert werden kann, geht es erst einmal abwärts bis zur Unterstützungslinie bei 1.685 USD. An dieser Stelle sollten die Käufer wieder übernehmen, da die fundamentalen Aussichten weiterhin für Gold sprechen.
Eine neue Anstiegsbewegung sollte dann den Preisbereich bei 1.825 USD ansteuern und auch zeitnah überwinden können. Das nächste Zwischenziel liegt bei 1.975 USD. Sollte der Goldpreis zu einem früheren Zeitpunkt, die grüne Trendlinie zurückerobern, dann entfällt der Umweg auf der Unterseite und es geht dann sofort zum genannten Zwischenziel.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Bei jeder Krise geht es auch immer um Geld (mehr erfahren)