Signale

In den Medien wird über die Verhandlungen zu einer angeblichen Rettung Griechenlands berichtet. Jeder weiß, dass Griechenland dringend Geld braucht. Griechenland weiß aber auch, dass die Euroretter sich mit zu vielen Milliarden in Hellas eingebracht haben. Es gibt sozusagen kein Zurück mehr, ohne dass es zu schmerzhaften Verlusten für die Gläubiger kommt. Es sind die Euroretter, die in Panik sind, nicht die griechischen Verhandler.

Manchmal ist es hilfreich, die Perspektive zu wechseln. Zu sehr fokussieren sich Beobachter und Berichterstatter auf die armen Griechen, die dringend Geld benötigen würden. Anders herum sind es die Euroretter, die Angst um ihre Hilfsmilliarden haben, wenn sie Griechenland nicht bald helfen. Es sollte nicht verwundern, wenn bald eine einvernehmliche Lösung gefunden wird.

Das Theaterspiel wird immer gleich gespielt. Zuerst sind die Fronten verhärtet. Die Griechen sollen sparen und Wachstum generieren. Man versteift sich auf das Wort Reformen. Ansonsten wird es keine Hilfen mehr geben, so die Aussage aus Brüssel. Während die Griechen in der Vergangenheit häufig gesprungen sind, wenn die Troika das wollte, hat sich das Blatt nun gewendet.

Die neue griechische Regierung weiß um ihren Vorteil, dass die Gläubiger das Land nicht einfach so Pleite gehen lassen können. Nicht jetzt und nicht unkontrolliert. Also wird hart gepokert. Man will es darauf ankommen lassen, wohl wissend, dass die Wahrscheinlichkeit für ein „fallenlassen“ gering ist. Dieser Plan wird aufgehen.

Man hört schon, dass die aktuellen Verhandlungen gut verlaufen würden und auch, dass die griechische Regierung zu Reformen bereit ist. Was auch immer das bedeuten mag. Alle Seiten wollen das Gesicht wahren. Aber eines ist bereits jetzt schon klar. In allerletzter Sekunde wird eine Einigung gefunden werden.

Man wird wieder von einer Rettung sprechen, wie allzu oft in der Vergangenheit. Dabei wird nicht Griechenland gerettet, sondern das Geld und das Gesicht der Euroretter. Man hat sich in Brüssel verspekuliert. Man hängt zu sehr in Griechenland mit drin. In der Zukunft mag sich dies ändern und die Griechen bekommen für ihr heutiges fesches Auftreten möglicherweise einen Denkzettel. Hier und jetzt jedoch wird wieder einmal eine Lösung, die den Namen nicht verdient, gefunden werden. Der Grund ist bekannt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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