Signale

Die griechische Regierung hat in allerletzter Minute neue Reformvorschläge hervorgebracht. Damit sollen die Gläubiger überzeugt werden und einem neuen Hilfspaket zustimmen. Jemand, dem das Wasser bis zum Hals steht, der wird jedem alles versprechen, nur, um an das dringend benötigte Geld zu kommen. Daher ist die aktuelle Entwicklung im Drama um Griechenland als ein Schauspiel zu werten, als eine wahre Veränderung der grundlegenden Probleme. Folgende Punkte gilt es zu beachten.

Die grundlegende Problematik für Griechenland ist doch, dass das kleine Land keine funktionierende Wirtschaft besitzt. Gleichzeitig wurde dem Land ein übergroßes Spardiktat aufgedrückt, obwohl es dieses nicht erfüllen konnte. Damit ist Griechenland in den letzten Jahren noch tiefer in die Krise geschlittert. Jetzt wollen die Hellenen (angeblich) noch mehr sparen und würden damit den Schaden nur vergrößern. Glauben sollte man den Reformvorschlägen daher nicht.

Die Erstellung der Reformliste hat nur deshalb so lange Zeit gebraucht, weil die griechische Regierung diese Maßnahmen eigentlich gar nicht durchsetzen will. Sie kann es der Bevölkerung auch nicht vermitteln. Die linke Regierung war gewählt worden, um sich des bisherigen Spardiktats der Gläubiger zu entledigen. Dadurch wird nun deutlich, dass hier nur etwas versprochen wird, was man langfristig nicht liefern kann (und möchte).

Die Reformliste ist auch wenig konkret und steht in keinem Verhältnis zu den neuen geforderten Rettungsmilliarden. Anders ausgedrückt: Man möchte im Millionenbereich sparen und Milliarden als frisches Geld erhalten. Letztendlich dient dieses Schauspiel nur der Wahrung des Gesichts aller Beteiligten. Die Geldgeber erhalten nun die Möglichkeit, einem Reformvorschlag zuzustimmen, den sie durch harte Verhandlungen gefordert haben. Die Griechen bekommen frisches Geld, ohne dass gleich morgen die Reformen Früchte zeigen müssen. Am Ende können sich Gläubiger und Kreditnehmer auf die Schulter klopfen.

In der Sache findet sich aber keine Änderung und das ist das Traurige an dieser Situation. Griechenland ist keineswegs gerettet. Alles, was man nun dieser Tage in den Medien zu einer angeblichen Einigung, Zustimmung und Lösung lesen kann, ist nur ein Schauspiel. Am Ende gewinnen alle Beteiligten etwas Zeit. Es ändert aber nichts daran, dass Griechenland Pleite ist und auch die neuen Reformen keine Besserung bringen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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