Signale

Das Unternehmen Softbank übernimmt den Büroraumanbieter WeWork. Was auf den ersten Blick nach einer Investition aussieht, ist in Wirklichkeit ein großer Fehler. Man wirft gutes Geld, dem schlechten hinterher. Jeder Anleger kennt diese Situation. Man hat in eine Aktie investiert und sieht, wie diese den Bach runtergeht. Um das Investment irgendwie zu retten, entscheidet sich der Anleger dann, nachzukaufen. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Wie konnte es soweit kommen, mag manch ein Beobachter fragen. Zunächst hatte Softbank im Vorfeld des geplanten Börsenganges von WeWork in Anteile des Unternehmens in Höhe von 10 Milliarden USD investiert. Zu dieser Zeit waren die Berichte über WeWork blendend und die Bewertung besonders hoch. Im Januar 2019 wurde diese noch mit 47 Milliarden USD angegeben. Im Vorfeld eines Börenganges bemühen sich alle Beteiligten die Braut aufzuhübschen. Die Marktbewertung war hoch. Aber übertreiben sollte man nicht. Hier war der erste Fehler von Softbank. Man ließ sich blenden und kaufte zu teuer.

Softbank, Tageschart, Stand 34.70 Euro

Dann jedoch bemerkten die Anleger, dass hier ein Unternehmen unter die Leute gebracht werden soll, dass gar nicht so viele Milliarden wert ist. Warum auch, denn außer Büroflächen zu vermieten, ist da nicht viel Fleisch dran. Investoren kehrten WeWork den Rücken, der Börsengang wurde abgesagt und die Marktbewertung sank. Aktuell wird von 8 Milliarden USD gesprochen.

Jetzt könnte man aus Sicht von Softbank noch sagen, na gut warten wir ab, bis sich die Lage bessert, und wagen dann einen Versuch später an die Börse zu gehen. Diese Idee klingt nachvollziehbar, aber WeWork schreibt ja Verluste. Es wird fortlaufend Geld verbrannt. Was macht also Softbank? Bevor das erste Investment eine Pleite wird und man den Verlust vielleicht erklären muss, versucht das Unternehmen zu retten, was noch zu retten ist. In der Not entspringt die Idee, WeWork frisches Geld zukommen zu lassen, indem es von Softbank aufgekauft wird.

Hier ist der zweite Fehler. Nach der ersten Milliardeninvestition, die ja schon nicht aufgegangen ist, nimmt man neue 9,5 Milliarden USD in die Hand und hängt sich jetzt voll in das Schicksal von WeWork rein. Solch einen Schritt kennen viele Privatanleger, die sich wegen dem Nachkauf von Aktien in solch schwierige Lage gebracht haben. In den meisten Fällen geht solch ein Fehler schlecht für den Investor aus. Anleger machen Fehler, wie in dem Buch „Verstehen Sie Geld?“ (ansehen) vorgestellt wird. Warum sollten größere Investoren nicht auch dieses Schicksal erleiden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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