Anleger halten wieder einmal die Luft an. Erneut kann das Unternehmen seinen Zeitplan für die Veröffentlichung der testierten Bilanz nicht einhalten. Heute Morgen wird bekannt gegeben, dass der geplante Termin Ende Dezember nicht gehalten werden kann und nun Mitte März mit der Vorlage gerechnet werden kann. Das ist bitter für die vielen Steinhoff Aktionäre, die sich für jetzt ein klareres Bild erhofft hatten. Damit wird wieder einmal wichtiges Vertrauen verspielt.
Ist der Ruf erst einmal ruiniert, dann lebt es sich ungeniert, heißt eine gängige Redewendung. Bei einem anderen Unternehmen könnte man bei der Verschiebung der Bilanzdaten von einer Ausnahme sprechen und das nicht besonders kritisch hinterfragen. Aber in diesem Fall, wo die Investoren nicht sicher sind, wie es um das Unternehmen steht, da ist man schnell hellhörig. Wurde hier schlecht geplant und der erste Termin für Ende Dezember war gar nicht zu halten oder gibt es soviel mehr zu prüfen, dass es einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt? Anleger sind enttäuscht.
Steinhoff, Tageschart, Stand 0,103 Euro
Die Eröffnung des heutigen Handelstages ist bitter für die Aktionäre. Es geht unter 0,10 Euro los. Erneut befindet sich die Aktie unter Druck und wer kann, der verkauft seine Wertpapiere so schnell es geht. All die Hoffnungen der letzten Tage und Wochen lösen sich wieder einmal in Luft auf. Hatten die Anleger nicht früher schon so etwas erlebt? Immer wieder fühlen sie sich hingehalten und das ist an der Börse Gift.
Besonders am Finanzmarkt ist Vertrauen ein sehr wichtiges Gut. Ein Unternehmen muss Transparenz zeigen und eine gute Kommunikation zu seinem Investoren pflegen. Nur dann gelingt es eine Basis aufzubauen, dass sich Anleger für dieses Unternehmen und seine Aktien interessieren. Das klappt bei Steinhoff nicht so recht. Seit dem Bilanzskandal rettet man sich von einer Meldung zur nächsten, ohne das man konkrete Verbesserungen erkennen kann. Vielleicht dauert alles noch etwas und es gelingt dem Unternehmen nicht, diese positiven Veränderungen besser zu kommunizieren.
Anleger reagieren verschreckt und werfen ihre Aktien auf den Markt. Solange die Aktie jetzt nicht mehr über 0,12 Euro ansteigen kann, ist die Gefahr vorhanden, dass es zu einem Abrutschen in den Bereich bei 0,07 Euro kommt. Vorsicht ist daher angesagt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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