An der Börse ist das Hochgefühl und das Leid nahe beieinander. Bei der Steinhoff Aktie kam zuerst das Leid, als der Aktienkurs im Rahmen des Bilanzierungsskandals einbrach. Immer wieder kam es daraufhin zu hoffnungsvollen Momenten, als Anleger auf Veröffentlichungen gewartet haben. Der Wunsch dahinter war, dass eine Besserung eintritt und je häufiger man sich auf eine positive Wende einstellte, umso tiefer fiel der Aktienkurs. Anleger verweigern sich häufig der Realität und das kostet Geld.
Ob eine Investition erfolgreich war oder nicht, zeigt sich erst im Nachhinein. Daher ist es durchaus möglich eine riskante Aktie zu kaufen, auch wenn die Rahmenbedingungen ungünstig sein mögen, um daraus einen Profit zu generieren. Besonders als die Steinhoff Aktie wie ein Stein fiel, waren Käufer zur Stelle, die sich mit diesem Wertpapier eingedeckt haben. Die Hoffnung war, dass alles nicht so schlimm sein mag und der Kurs bald wieder steigen möge. Doch diese Aufwärtsbewegung fiel aus. Manch ein Anleger blieb dann investiert, hoffte auf bessere Zeiten, auf bessere Zahlen und auf ein Ende der Krise.
Steinhoff, Tageschart, Stand 0,076 Euro
Die aktuelle Schwächephase hatte sich Anfang Mai angekündigt, als die Aktie aus dem Seitwärtskanal (hellblauer Bereich) gefallen ist. Die Chance bei 0,14 Euro auszubrechen konnte nicht genutzt werden, sofort begannen die Verkäufe, denn fundamental steht dieser Wert auf wackligen Beinen, sodass den Verkäufern wenig entgegenzusetzen ist.
Das Schwierige an solchen Werten, die endlos nachgeben ist, dass der Anleger den Moment für den Ausstieg nicht erkennt oder ihn nicht nutzt. Und dann wird aus einem kleinen Verlust ein großer, bis ihn dann die Enttäuschung übermannt und er glaubt, dass es zu spät für einen Verkauf ist. Dann bleibt nur noch das Zusehen und Abwarten, was den meisten Anlegern Geld und Nerven kostet (mehr erfahren).
Anlegern fehlt der Mut, eine Position auch im Minus zu verkaufen. Das Festhalten an einer Aktie, deren fundamentales Umfeld so kompliziert ist, führt zu unheimlich viel Gegenwind. Investoren werden in solch einen Wert nicht einsteigen wollen, was eine stabile Nachfrage vermissen lässt. Nur Spekulanten sind in dieser Aktie noch drin und deshalb springt der Kurs hin und her.
Was viele Anleger nicht wissen ist, dass das Geld bei solchen riskanten Anlagen zu einem hohen Prozentsatz verloren ist. In einer Aktie zu stecken, die niemand haben will, das ist einfach schlecht. Umso mehr kommt es darauf an, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Am besten geht das mit einer Stopp-Loss-Order. Wird ein bestimmter Kurs unterschritten, dann wird die Position verkauft.
Auch jetzt bringt das Festklammern an diese Aktie nichts, denn das nächste Kursziel zeichnet sich schon bei 0,055 Euro ab.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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