Wenn Anleger mit dem Handel in kurzfristigen Zeitzonen beginnen wollen, dann liegt ihr Fokus fast immer auf dem schnellen Gewinn. In kurzer Zeit soll ein Profit erwirtschaftet werden. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zum Investor, der über einen längeren Horizont auf das Ergebnis seiner Anlageentscheidung warten muss. Doch umso mehr sich der Neuling auf den Gewinn konzentriert, umso weniger will ihm ein profitables Trading gelingen. Das hat seinen Grund.
Das Faszinierende am Trading ist die Möglichkeit, in kurzer Zeit Renditen einzufahren, für die man bei anderen Anlagen deutlich mehr Zeit benötigen würde. Solch eine Ausgangssituation blendet viele Neulinge, denn es gibt keine Anlage ohne das entsprechende Risiko. Wer kurzfristig handelt, liegt womöglich öfter falsch und damit will ein Umgehen gelernt sein.
Psychologisch ist Trading eine besonders schwere Disziplin. Ein Trader muss viele Information in sehr kurzer Zeit verarbeiten. Er muss wichtige von unwichtigen Nachrichten trennen, sinnvolle und sinnlose Meldungen filtern und letztendlich die richtigen Schlüsse aus seinen Erkenntnissen ziehen. Gleichzeitig muss die Positionsgröße stimmen, weil das Moneymanagement wichtig ist. Der Zeitpunkt der Positionseröffnung muss gut gewählt werden und natürlich muss auch eine Exitstrategie vorhanden sein.
Sie merken schon, bei all diesen Aufgaben ist der Trader vollkommen ausgelastet. Er sollte sich jetzt keine Gedanken um einen Gewinn machen. Er sollte nicht den Gewinn an die erste Stelle setzen und all sein Handeln darauf ausrichten. Wer so handelt, der filtert all die Nachrichten nach seinem Wunschdenken. Gleichzeitig verliert die Analyse des Marktes ihre Bedeutung, weil jeder Schritt auf eine Gewinnabsicht hinausläuft. Dabei ist der Gewinn nur das Resultat des Handelns.
Für manche Neulinge klingt der obige Satz ein wenig abstrakt. Wofür müht man sich den ganzen Tag am Rechner ab, selbstverständlich um Gewinne zu machen, wäre eine naheliegende Denkweise. Doch dies führt am Kern des Problems vorbei. Der (mögliche) Gewinn kann niemals Ihre Entscheidungsgrundlage bilden. Leider passiert genau das jeden Tag unter Tradern.
Manche sehen Chancen in einem Wert, weil sie ihren Einsatz verdoppeln können. Sofort beginnt die Gier, diese Möglichkeit zu nutzen und es wird investiert. Andere haben einige Verlusttrades hinter sich, schnell wollen diese Trader die Verluste ungeschehen machen und durch Gewinne ausgleichen. Häufig geht es dann sofort um das Gewinnen (müssen) und weniger um die Analyse.
Wer Gewinne erzwingen will, ist an der Börse falsch. Ein Trader kann die ihm gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen, kann Analysen erstellen, dann daraus Entscheidungen ableiten und diese umsetzen. Macht er alles richtig und der Markt ist ihm hold (Trader haben keinen Einfluss auf die Marktbewegung), dann wird er für seine Arbeit belohnt werden, indem der Trade positiv enden wird. Der Gewinn folgt demnach als Resultat seiner ursprünglichen Analysearbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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