Trader scheitern sehr oft. Das ist keine Vermutung, sondern Fakt. Das mag daran liegen, dass das Trading eine besonders komplizierte Sache ist. Das kann auch an der falschen Strategie, der falschen Mittel oder der eigenen Unfähigkeit liegen. Es gibt jedoch ein Sache, die steht über allen anderen Schwächen. Eine, die den Trader regelmäßig auf die Verluststraße bringt.
Erst kürzlich haben wir über die Fähigkeiten eines Traders geschrieben. Was er können muss und was seine wichtigste Fähigkeit ist, lässt sich in dem Artikel „Daytrading: Was muss ein Trader können?“ nachlesen. Erfolg und Misserfolg liegen an der Börse sehr nahe beieinander. Irgendwann kommt der Moment, an dem normaldenkende Menschen plötzlich einen Blackout haben und dann Haus und Hof verlieren.
Wir wollen gar nicht auf die vielen kleineren Probleme des Traders eingehen. Diese können sein: Falsche Stopplevel gesetzt oder den Gewinn nicht rechtzeitig mitgenommen bzw. zu früh realisiert. Da gibt es noch die Ungeduld, die fast jedem Trader im Nacken sitzt oder die Gier, immer schnell Reichtümer anhäufen zu wollen.
All die oben genannten Punkte sind Schwächen, aber die Gesuchte ist nicht dabei. Denn die oberen lassen sich abstellen, die, auf die wir hinaus wollen, aber nicht. Hier kommt die Antwort: Des Traders größte Schwäche ist seine Verletzlichkeit.
Ein Trader ist ein Mensch. Er versucht sich oft mit den Handelscomputern zu messen, manchmal beneidet er deren Handlungen auch, doch er kann nicht aus seiner Haut. Der Mensch hat Blut im Körper und kann sich freuen oder manchmal betrübt sein. Besonders das Betrübtsein bringt ihn oft in Schwierigkeiten.
Das äußert sich zum Beispiel darin, dass er Short ist, obwohl der Markt steigt. Zunächst noch mit einer kleinen Position versucht er seinen Trade. Dieser geht schief. Dem Anstieg traut der Trader nicht und geht erneut Short. Diesmal mit etwas mehr Einsatz, denn er hofft, dass der Markt genug gestiegen ist und mehr nicht mehr drin sein sollte. Auch dieser Trade geht erfolglos zu Ende.
In diesem Moment ereignet sich etwas, was nur dem menschlichen Trader passieren kann. Er fühlt sich vom Marktgeschehen in die Irre geführt bzw. verletzt. Plötzlich wird aus dem simplen Trading ein Machtkampf. Der gescholtene Trader will es dem Markt jetzt so richtig geben und sich für den bisherigen Schmerz revanchieren.
Er verdoppelt seine Position und geht erneut Short. Jetzt sind alle Muskeln angespannt und die Nerven deutlich überbelastet. So macht Trading keinen Spaß, doch es geht jetzt nicht mehr ums Trading, sondern darum, die verletzte Ehre, das verlorene Geld, zurückzuerhalten.
Hier kann man dann verfolgen, wie im Fünf-Minuten-Chart jede neue steigende Kerze geshortet wird. Obwohl immer Stopps gesetzt werden, sind diese zu nahe am Eröffnungskurs und werden schnell ausgeführt. In der Folge verliert der Trader die Orientierung und das Geld auf seinem Tradingkonto. Jetzt will er es wissen, alles oder nichts: Er setzt alles.
Der Ausgang ist für 80 % der Trader bekannt. Dabei soll niemandem ein Vorwurf gemacht werden. Der Grund, dass dieser (menschliche) Mechanismus immer wieder einsetzt, liegt in der Natur jedes Einzelnen. Er lässt sich nicht unterdrücken und deshalb scheitern so viele beim kurzfristigen Handel.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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