Signale

Die Wirtschaft steht still. Die Umsätze der Unternehmen sinken. Die Coronakrise greift um sich und verringert die Umsätze der Unternehmen. Wenn die Geschäfte der Händler nicht rund laufen, dann sinken auch die Bezahlvorgänge, und wenn weniger digital bezahlt wird, sinken die Einnahmen von Wirecard. Die Abkühlung der Wirtschaft könnte die Ergebnisse von Wirecard belasten und das hat auch Auswirkungen auf den Aktienkurs.

Je tiefer der Aktienkurs sinkt, umso klarer die Meinung manch kaufwilliger Anleger. Man könne die Wirecard Aktie unter 90 Euro ageblich klar kaufen. Dann schauen sich die Makrtteilnehmer das Level an, von welchem Kursniveau die Aktie kommt, nämlich von 200 Euro, und sind in ihrer Haltung bestärkt. Die Aktie sei ein Kauf und es würde schon bald auf zu alten Höhen gehen, so der Gedankengang. In solchen Momenten orientieren sich Käufer häufig alleine am Preis einer Aktie. Solch eine Haltung ist an der Börse gefährlich, da der Aktienkurs keine Aussagekraft besitzt.

Wirecard, Tageschart, Stand 87,98 Euro

Wenn eine Aktie im Preis fällt, dann weil es mehr Verkäufer als Käufer gibt. Andere Aktionäre haben es eilig sich von diesen Wertpapieren zu trennen, wenn dann der Preis pro Aktie fällt, dann ist das kein gutes Zeichen, sondern ein Grund, um besorgt zu sein. Interessanterweise denken die meisten Anleger umgekehrt. Sinkende Preise laden quasi zum Aktienkauf ein, weil sie eine Aktie (in deren Augen) attraktiver machen.

Aktionäre von Continental, Lufthansa oder Deutschen Bank können berichten, dass ein sinkender Aktienkurs keinesfalls bedeutet, dass die Aktie nicht noch tiefer sinken kann. Diese Information ist wichtig, da ein aktueller Preis für die Wirecard Aktie von 85 Euro nicht automatisch günstig sein muss. Was an der Börse günstig ist, liegt im Sinne jedes Betrachters. Es gibt kein allgemeine Bewertungsmöglichkeit. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist es nicht, wie häufig fälschlicherweise angenommen wird.

Im Falle von Wirecard müssen Anleger mit einer Eintrübung der Umsätze rechen, wie das bei so vielen anderen Unternehmen im Rahmen der Coronakrise auch der Fall ist. Naheliegend, dass geringere Umsätze zu einer Neubewertung der Aktie führen werden. Und möglicherweise ist dann diese Aktie weniger als heute wert.

Für den Moment kann sich kurzzeitig eine Aufwärtsbewegung entwickeln. Dafür müsste der Gesamtmarkt mitspielen. In solch einem Fall geht es aufwärts bis in den Bereich bei 91 Euro. An dieser Stelle übernehmen die Verkäufer wieder und drücken die Preise. Ein neuerlicher Abverkauf hat dann ein Kursziel bei 55 Euro. Nur ein Anstieg über 102 Euro würde eine Neubewertung rechtfertigen und direkt sinkende Kurse unwahrscheinlich machen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Sechs wichtige Fragen: Was kommt in der Krise auf uns zu (mehr erfahren)?

 

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